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Olympia 2012: Gold für Deutschland-Achter, Silber für Frauen-Doppelvierer

Olympia 2012

Gold für Deutschland-Achter, Silber für Frauen-Doppelvierer

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    Der Deutschland-Achter hat die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewonnen.
    Der Deutschland-Achter hat die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewonnen. Foto: afp

    Olympia oder Olympiade? Fakten zu den Spielen

    Olympia oder Olympiade? Wo ist der Unterschied? Olympia ist die Abkürzung für die Olympischen Spiele. Also der Zeitraum der Wettkämpfe, von der Eröffnungsfeier bis zum Ende der Spiele.

    Eine Olympiade bezeichnet dagegen den Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen. Die Olympiade beginnt somit mit dem Ende der Olympischen Spiele und dauert dann vier Jahre bis zur Eröffnung der nächsten Spiele.

    Das bekannteste Symbol der Olympischen Spiele sind die fünf verschiedenfarbigen, verschlungenen Ringen auf weißem Feld. Die sechs Farben Weiß, Rot, Blau, Grün, Gelb und Schwarz wurden gewählt, weil die Flagge jedes Landes der Welt mindestens eine dieser Farben aufweist. Die fünf Ringe stehen außerdem für die fünf Kontinente.

    Ein Olympionike (griech.: nike = Sieg) steht ursprünglich für einen Sieger bei den Olympischen Spielen...

    ... im heutigen Sprachgebrauch werden aber oft auch alle teilnehmenden Sportler als Olympionike bezeichnet. Genau genommen sind das aber einfach nur Olympiateilnehmer.

    Das offizielle Motto der Olympischen Bewegung lautet citius, altius, fortius (Latein für „schneller, höher, stärker“).

    Der Mythos lebt. Nach langer olympischer Durststrecke taugt der Deutschland-Achter wieder zum nationalen Erfolgssymbol. In einem packenden Finale auf dem Dorney Lake von Eton gewann das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) am Mittwoch das erste Gold seit 1988. Nach starkem Schlussspurt verwies die Crew um Schlagmann Kristof Wilke aus Radolfzell die Konkurrenz aus Kanada und Großbritannien auf die Plätze zwei und drei. Mit der Energieleistung krönte die seit dem Tiefpunkt mit dem letzten Platz in Peking 2008 ungeschlagene Mannschaft von Erfolgscoach Ralf Holtmeyer eine unglaubliche Erfolgsserie von 36 Rennen ohne Niederlage.

    "Es waren jetzt vier Jahre, in denen wir alles für den Sport getan haben", sagte Wilke mit tränenerstickter Stimme. Dass das Team nun auf dem olympischen Thron stehe, sei "nicht in Worte zu fassen. Auf den letzten 500 Metern haben wir uns so heiß gemacht und alles rausgehauen", berichtete der Schlagmann. Das Motto im Boot habe während der 2000 Meter gelautet: "Weiter, weiter!"

    Deutschland-Achter war übermächtig

     Wie schon bei den vergangenen drei Weltmeisterschaften erwies sich der deutsche Achter am Ende als übermächtig. Trotz der lautstarken Unterstützung von 25 000 Zuschauern für das britische Boot bewahrten Wilke und Co. bei fairen Bedingungen mit mäßigem Wind und wenig Wellen die Nerven, obwohl die Gastgeber lange Zeit mächtig dagegenhielten. Der WM-Zweite musste dem hohen Tempo im Finish aber Tribut zollen und sogar noch Platz Kanada überlassen.

    Der famose Start-Ziel-Sieg nur wenige Minuten nach der Silberfahrt des deutschen Frauen-Doppelvierers wurde stürmisch bejubelt. Anders als vor vier Jahren, als das einst ruhmreiche Großboot als Letzter ein Bild des Jammers abgegeben hatte, überwog diesmal der Stolz. Besondere Genugtuung empfanden die Crew-Mitglieder Wilke und Florian Mennigen (Ratzeburg). Beide waren schon beim letzten Rang in Peking dabei gewesen und hatten sich damals geschworen, diese Pleite vergessen zu machen.

    Nicht minder groß war die Freude bei Holtmeyer. 24 Jahre nach dem Triumph von Seoul führte der von der Verbandsspitze zwischenzeitlich in den Frauen-Bereich versetzte Trainer wieder einen Achter zu einem Olympiasieg. Der insgesamt vierte Triumph des Achters neben 1960, 1968 und 1988 machte dem langen Warten der deutschen Ruderer auf eine Goldmedaille ein Ende. Schließlich war der erfolgsverwöhnte Verband bei der historischen Pleite von Peking erstmals seit 52 Jahren ohne Sieg geblieben.

    Und auch die Ruder-Frauen waren am Mittwoch erfolgreich: Der deutsche Doppelvierer gewann die Silbermedaille. Der Weltmeister musste sich am Mittwoch nur dem favorisierten Boot aus der Ukraine geschlagen geben, Bronze holten die USA.

    Das deutsche Team um Schlagfrau Britta Oppelt aus Berlin hängte die Amerikanerinnen mit einem energischen Schlussspurt noch deutlich ab. Die Ukrainerinnen, die in dieser Saison zumeist sogar deutlich gewonnen hatten, lagen von Beginn an vorn und waren zu stark.

    Zuvor hatte Olympia-Gastgeber Großbritannien seine erste Goldmedaille bei diesen Spielen eingefahren. Der Zweier ohne Steuerfrau siegte überlegen vor Australien und Weltmeister Neuseeland. Kerstin Hartmann aus Ulm und Marlene Sinnig aus Krefeld waren ohne Chance auf eine Medaille und belegten Rang sechs.

    Weitere Medaillen-Chancen am Mittwoch

    Gleich zwei heiße Eisen hat die deutsche Mannschaft im Zeitfahren der Straßenradsportler im Feuer. Wenn er nach kaum auskurierter Handverletzung seine volle Leistungsfähigkeit abrufen kann, zählt Weltmeister Tony Martin zu den Topfavoriten. Bei den Frauen will Judith Arndt bei ihren letzten Olympischen Spielen endlich Gold.

    Als sicherer Medaillenkandidat gilt der Augsburger Slalom-Kanute Hannes Aigner. In der Qualifikation der Kajak-Einer fuhr der 23-Jährige die mit Abstand schnellste Zeit. Wenn er seinen Sechskampf so sauber durchturnt wie die Qualifikation, ist auch Turn-Star Fabian Hambüchen im Mehrkampf-Finale eine Platzierung unter den ersten Drei zuzutrauen.

    Zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und einmal Bronze am Dienstag hatten die deutsche Mannschaft bis auf Platz acht im Medaillenspiegel gebracht. "Der Knoten ist geplatzt, aber ich bin nie nervös gewesen", versicherte Chef de Mission Michael Vesper mit Blick auf den holprigen Olympia-Start. "Die Mannschaft hat Potenzial."

    Nach dem Doppel-Gold für die VielseitigkeitsreiterSilber für Judoka Ole Bischof und den Augsburger Canadier-Fahrer Sideris Tasiadis sowie Bronze für Reiterin Sandra Auffarth hatten die Schwimmer am Abend weiteres Edelmetall nur hauchdünn verpasst. Die 4 x 200 Meter-Freistilstaffel mit Paul Biedermann schwamm nach großem Kampf nur um knapp drei Zehntelsekunden an Bronze vorbei und wurde Vierter.

    Den kompletten Zeitplan der Olympischen Spiele in London finden Sie hier.

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