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Neureuther tapfer - "Höchststrafe" für Österreich

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Neureuther tapfer - "Höchststrafe" für Österreich

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    Neureuther tapfer - «Höchststrafe» für Österreich
    Neureuther tapfer - «Höchststrafe» für Österreich Foto: DPA

    "Natürlich ärgert mich das. Aber was nützt es mir, den Kopf in den Sand zu stecken und zu sagen, jetzt ist die größte Katastrophe überhaupt passiert?", sagte der glücklose Partenkirchener nach seinem frühen Aus beim Slalom in Whistler. Während die Azzurri ausgelassen Giuliano Razzoli als ersten italienischen Olympiasieger seit Alberto Tomba feierten, ging Österreich mal wieder leer aus - und die rot-weiß-roten Ski-Herren blieben erstmals überhaupt bei Olympia ohne Gold, Silber oder Bronze. Ein Debakel, das die stolze Alpin-Nation noch lange beschäftigen wird.

    Überraschend schnell wieder gefangen hatte sich dagegen Neureuther. Nur knapp 27 Sekunden hatte seine Fahrt gedauert, dann war der große Traum von der ersten Olympia-Medaille eines deutschen Alpin-Herren seit 1994 ausgeträumt. Wieder einmal. Wie schon vor vier Jahren in Turin, als er sogar zweimal ausschied. Doch nach ein paar Flüchen am Pistenrand blickte der 25-Jährige schon wieder nach vorn. "Man versucht immer, sich das Größte vorzunehmen. Aber das Leben geht weiter. Ich steck' das absolut gut weg. Jetzt kommt noch das Weltcup- Finale zu Hause in Garmisch, das wird auch schön", sagte der WM- Vierte, dem man früher den Frust über eine Niederlage stundenlang ansehen konnte.

    Auch der Bundestrainer wollte seinem Schützling keinen Vorwurf machen. "Wie er damit umgeht, ist riesig", sagte Karlheinz Waibel und lobte die neue Gelassenheit sensiblen Technikers. "Er hat gelernt mit Niederlagen umzugehen, und das war sicher eine für ihn. Aber er hat den Sieg in Kitzbühel und der bleibt."

    Die schwer geschlagenen Österreicher konnten auch dem letzten Rennen am Whistler Mountain überhaupt nichts Positives abgewinnen. Bester war noch Doppel-Olympiasieger Benjamin Raich als Vierter hinter Silbermedaillen-Gewinner Ivica Kostelic (Kroatien) und Andre Myhrer (Schweden). "Vierter, Fünfter, nachdem wir schon Vierter, Fünfter, Sechster im Riesentorlauf gehabt haben", klagte Cheftrainer Toni Giger. "Das ist so etwas wie die Höchststrafe für uns als Betreuer und für das ganze Team. Nur wissen wir nicht, was wir ausgefressen haben."

    Die Heimatzeitungen schossen auf die erfolglosen Helden ein. Das Boulevardblatt "Kronenzeitung" schrieb vom "Super-Gau". "Die Pleite ist perfekt", hieß es in der seriösen "Presse", die prognostizierte: "Nun folgt das große Köpferollen".

    Zu knabbern an seinem Blitz-K.o. am fünften Tor hatte Bode Miller. Zwar reist der US-Star mit einem kompletten Medaillensatz im Gepäck nach Hause, die Gelegenheit, als erster Skirennfahrer in allen fünf Disziplinen Edelmetall zu gewinnen, ließ er aber aus. "Das ist natürlich enttäuschend, wenn du heiß bist, gut drauf bist und alles bereit liegt."

    Auch Felix Neureuther hatte sich vor dem Rennen bereit für den Griff nach den Medaillen gefühlt, am Ende blieb dem WM-Vierten nur Rang acht als das beste Riesenslalom-Ergebnis seiner Karriere und die Vorfreude auf die Abschlussfeier. "Mein Fazit fällt trotzdem positiv aus. Im Riesenslalom habe ich gezeigt, was ich drauf habe."

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