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Nationalmannschaft: Verbaler Doppelpass der FC Bayern-Kicker

Nationalmannschaft

Verbaler Doppelpass der FC Bayern-Kicker

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    Holger Badstuber (links) und Thomas Müller
    Holger Badstuber (links) und Thomas Müller Foto: bw nic

    Thomas Müller sah noch immer aus, als hätte er einige Runden mit den Klitschkos im Ring gestanden. Der Bayern-Stürmer ist das bislang letzte Opfer jener Pechsträhne, die Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft auf ihrem Weg nach Südafrika begleitet.

    Es war ein Sturz mit dem Mountainbike, der den Münchner ramponiert hat. Müller: "Ich bin mit dem Schrecken davongekommen." Anders als Simon Rolfes, René Adler, Michael Ballack und zuletzt Christian Träsch, kann er die Reise nach Südafrika antreten.

    Der 20-Jährige aus Pähl (Landkreis Weilheim-Schongau) ist einer von sechs Angreifern, auf die der Bundestrainer für die WM nicht verzichten möchte. Er werde alle nominierten Stürmer - neben Müller noch Cacau, Podolski, Kießling, Klose und Gomez - nach Südafrika mitnehmen - hatte Joachim Löw vor Wochen angekündigt. Damals war die Personalsituation allerdings noch entspannter.

    Trotzdem muss sich Müller nicht um sein WM-Ticket sorgen. Er hat sich beim FC Bayern durchgesetzt, Louis van Gaal beeindruckt und in 52 Pflichtspielen für die Münchner 19 Treffer erzielt. Dass er ein Stürmer ist, der hart für die Mannschaft arbeitet, hebt ihn heraus. Müller ist der Vielseitigste im Sextett. Er hat viel vom Münchner Dauerläufer Ivica Olic, eine Prise von Arjen Robben und das Verbindliche des designierten Nationalmannschaftskapitäns Philipp Lahm.

    Es passt zu ihm, dass er der Kapitänspersonalie, um die der Bundestrainer ein so großes Geheimnis macht, keine besondere Bedeutung beimisst. "Es geht nicht darum, wer die Binde trägt. Ohne Michael Ballack muss die Verantwortung auf die gesamte Mannschaft verteilt werden", sagt Müller. Wer Kapitän ist, sei nicht relevant.

    Neben Müller saß gestern Holger Badstuber, der zweite Vertreter des Münchner Jugendstils. Keine Schramme, kein Kratzer - und trotzdem gezeichnet. Beide sind als Verlierer nach Eppan gekommen. Am Ende einer großartigen Saison waren sie im Champions-League-Finale chancenlos gewesen.

    Dabei hat auch der gebürtige Memminger Badstuber mehrere Kapitel eines Fußballmärchens hinter sich. Vor einem Jahr kickte der 21-Jährige noch bei den Amateuren des FC Bayern. Van Gaal hat ihn dennoch den millionenschweren Einkäufen Danijel Pranjic und Edson Braafheid vorgezogen. Ohne dass er vorher ein einziges Mal im Kader der Nationalelf stand, hat ihn Joachim Löw ins WM-Aufgebot berufen.

    Ähnlich wie Müller hat auch Badstuber das Südafrika-Ticket so gut wie sicher. Der Bremer Per Mertesacker ist in der Innenverteidigung gesetzt. Um den Platz neben ihm bewerben sich Friedrich, Westermann, Tasci und eben Badstuber. Möglich, dass der Berliner Friedrich die Nase vorne hat, aber die Dinge sind in Bewegung.

    Thomas Müller nennt Argumente, die für Badstuber sprechen: "Holger ist ein abgeklärter Verteidiger, aggressiv im Zweikampf und mit gutem Aufbauspiel."

    Badstuber spielt den Ball zurück: "Thomas ist ein guter Vorbereiter, torgefährlich, ein kompletter Spieler." Schöner können zwei Bayern nicht Doppelpass spielen. Von Anton Schwankhart

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