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Motorsport: Unfälle und ein Überraschungssieger beim Bergrennen in Mickhausen

Motorsport

Unfälle und ein Überraschungssieger beim Bergrennen in Mickhausen

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    Wolfgang Glas und sein Minichberger Golf 20 V 36. waren einer der Hingucker beim Bergrennen in Mickhausen.
    Wolfgang Glas und sein Minichberger Golf 20 V 36. waren einer der Hingucker beim Bergrennen in Mickhausen. Foto: Reinhold Radloff

    "Fantastisch", "interessant", "toll", "umwerfend". So äußerten sich viele Zuschauer zum 36. Bergrennen Mickhausen. Ebenso positiv beurteilten die hohen Rennkommissare der Motorsportverbände die Veranstaltung, die ein Vorbild für andere

    Die Trainingsläufe verliefen nach vielen Jahren mal wieder quasi ohne Zwischenfälle. Es gab keinen einzigen Unfall, was sicherlich auch der trockenen und warmen Strecke zuzuschreiben war. Jeder Fahrer hatte die Möglichkeit, seinen Rennwagen bei idealen Bedingungen dreimal die herrliche 2,2 Kilometer lange Strecke hochzujagen, zu testen, auszuloten, das Fahrzeug zu optimieren und alles für den großen Renntag bestens vorzubereiten.

    Bereits im Training wurden erstaunliche Zeiten gefahren. Eric Berguerand schaffte es mit seinem Lola FA 99 sogar, als einziger die 50-Sekunden-Schallmauer schon zu knacken. Nur gut eine Sekunde langsamer war Marcel Steiner auf seinem Lobart/Mugen. Gut fünf Sekunden dahinter lag Reto Meisel, dessen neu aufgebauter Mercedes SLK 340 für viel Furore sorgte. Er nahm am Sonntag mit seinem Tourenwagen die Verfolgung der vier vor ihm liegenden Sportwagen auf. Einer, der später noch eine entscheidende Rolle spielen sollte, war am Samstag gesamt auf Platz 15: Romeo Nüssli mit seinem Ford Cosworth.

    Es kam , was kommen musste: Unfälle

    Am Tag der Wertungsläufe hatten sich die äußeren Bedingen völlig geändert. Die Sonne war verschwunden, mit ihr auch die Licht- und Schattenspiele in der Waldregion, die ideale Sicht und die optimalen Temperaturen auf freier Strecke. Immer wieder Regen sorgte dafür, dass die Strecke zwischen klatschnass und teilweise trocken wechselte. Schwierigste Bedingungen stellte die Fahrer vor große Herausforderungen. Und es kam, was kommen musste: Unfälle.

    Mehrere Unterbrechungen von bis zu 45 Minuten sorgten bei den Zuschauern bei schlechtem Wetter für etwas Unmut. Doch der Spannung tat dies keinen Abbruch, im Gegenteil.

    Während nach dem 1. Wertungslauf noch Marcel Steiner mit seinem LobArt/Mugen führte, veränderten sich die Verhältnisse im zweiten: die teilweise abtrocknende Strecke erlaubte allen Fahrern zunehmend schnelle Zeiten, fast allen. Denn dann passierte es: Ein Dreher und eine mehrminütige Unterbrechung schaffte eine ganz neue Situation: Die letzen Fahrer gingen bei heftigen Regen auf die Strecke, auch der große Kandidat für den Gesamtsieg Eric Berguerand. Steiner blieb als Führender vor Romeo Nüssli, den so weit vorne niemand erwartet hatte.

    Dann der dritte Lauf, wieder von Unterbrechungen geprägt. Steiner setze bei viel Nässe alles auf eine Karte ... und schied nach einem Unfall aus. Und Berguerand? Er ging als allerletzter bei einsetzender Dunkelheit auf die Strecke, fuhr wie schon in Lauf zwei eine fantastische Zeit, doch sie reichte um gut eine halbe Sekunde nicht. Romeo Nüssli, ein neuer Name im Rennsport, heißt der für alle überraschende Gesamtsieger aus der Schweiz. Sein Fahrzeug: ein 2015 aufgebauter über 600 PS starker Ford Escort Cosworth mit: Allrad. Und das machte wohl den Unterschied zu den Formel-Rennwagen.

    Moralischer Sieger: Eric Berguerand

    Bei der Rückführung durch die dicht gedrängten Zuschauermasschen vor der Siegerehrungstribüne erklärten die Zuschauern und der Sprecher der Veranstaltung Eric Berguerand zum moralischen Sieger.

    "So ist Bergrennen", meinte der Vorsitzende Michael Kanth zu dem Ergebnis. Ihn freute der riesige Zuschauerzuspruch. "Wir werden sehr bald eine Vorstandssitzung machen und aufgrund des großen Erfolg 2016 vermutlich beschließen, dass es auch 2017 ein Bergrennen geben wird."

    Das ermöglicht auch der neue größte Sponsor der Veranstaltung, die Firma Hydro-Tech und mit ihr Jürgen Fritsche: "Ich bin als großer Motorsportfan total begeistert, was der ASC da auf die Beine stellt und wie die Veranstaltung angenommen wird." Er plant sogar, im kommenden Jahr ein eigenes Team ins Rennen zu schicken.

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