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Biathlon: Magdalena Neuner rechnet mit dem Leistungssport ab

Biathlon

Magdalena Neuner rechnet mit dem Leistungssport ab

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    Magdalena Neuner betrachtet ihren Status mit kritischem Abstand.
    Magdalena Neuner betrachtet ihren Status mit kritischem Abstand. Foto: dpa

    Mit elf Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften ist sie die erfolgreichste deutsche Biathletin aller Zeiten. Mit gerade einmal 24 Jahren beendet Magdalena Neuner trotzdem am Ende der Saison ihre Karriere. Auch, weil ihr die Privatsphäre wichtiger ist als ein Star zu sein und in der Öffentlichkeit zu stehen.´"Hätten wir gewusst, was es bedeutet, berühmt zu sein, wer weiß, ob mich meine Eltern dann wirklich gelassen hätten", sagte sie der Fit-for-Fun.

    So sei es keine Seltenheit gewesen, dass Fans in den garten Neuners eingedrungen seien und an ihrer Tür geklingelt hätten. Dazu noch das harte Training, Presse- und Sponsorentermine - das sei ihr zweitweise zu viel geworden. "Schon mit 19 Jahren hatte ich kein eigenes Leben mehr, dafür aber Tage, an denen ich im Bett lag und dachte, ich stehe nie wieder auf", erinnert sie sich. Eines der großen Opfer sei für sie gewesen, "dass ich ein halbes Jahr meinen Freund praktisch nicht sehe. Aber wenn man jemanden liebt, ist es eben schwer, wieder wegzufahren. Nach dem Winter müssen wir uns jedes Mal neu kennenlernen."

    Magdalena Neuner von Olympia enttäuscht

    Außerdem habe sie schlicht und einfach sportlich alles erreicht und nun Probleme, sich zu motivieren. Auf die Frage, ob sie jetzt einem Sport-Burn-out zuvorkomme, antwortete Neuner: "Das ist ganz normal. Da redet nur keiner drüber. Sport ist ein brutales Geschäft." Das habe sie auch bei den Olympischen Spielen gemerkt. Man fährt als Sportler dahin und freut sich auf den olympischen Spirit. Dieser Traum zerplatzt allerdings schnell." Die Sportler brächten ihre Leistung, "und andere verdienen wahnsinnig viel Geld. Ich habe mitten in der Nacht mit meiner Medaille auf dem Bett gesessen und gedacht: Das kann es nicht sein."

    Nach ihrem Rücktritt will Magdalena Neuner in die bodenständige Normalität ihres kleinen bayrischen Heimatorts Wallgau zurückkehren. Allerdings sei sie "traurig, dass ich dafür ständig ausgelacht werde"

    Beim FC Bayern München wird sie aber nicht anheuern. Ein Jobangebot für die Marketing-Abteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters habe es nie gegeben. "Das ist eigentlich ein totaler Quatsch und existiert so nur in den Medien"", sagte Neuner. Bayern-Präsident Uli Hoeneß habe sie nur einmal getroffen, und "da haben wir uns nicht darüber unterhalten." (AZ, dpa)

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