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Löw kontert Hoeneß: Jungstar Müller auf dem Sprung

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Löw kontert Hoeneß: Jungstar Müller auf dem Sprung

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    Löw kontert Hoeneß: Jungstar Müller auf dem Sprung
    Löw kontert Hoeneß: Jungstar Müller auf dem Sprung Foto: DPA

    Löw wies die Einwände des Bayern-Managers gegen die geplante Einladung des 20 Jahren alten Saison-Aufsteigers zu den Test-Länderspielen gegen Chile und Ägypten in November unaufgeregt und betont sachlich zurück. Der DFB-Chefcoach verwies in verschiedenen Medien auf "sehr jung" zu Fußball-Nationalspielern aufgestiegene Akteure wie die namentlich genannten Lionel Messi (Argentinien), Wayne Rooney (England), Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Per Mertesacker und seit neuestem den Bremer Mesut Özil (21), "der in kürzester Zeit für unsere Mannschaft sehr wertvoll geworden ist".

    Pelé debütierte sogar mit 16, ebenso Diego Armando Maradona. Brasiliens WM-Torschützenkönig Ronaldo war beim ersten Mal ebenso zarte 17 wie Deutschlands Ehrenspielführer Uwe Seeler. "Es ist wichtiger Teil unserer Philosophie, gerade junge, hochtalentierte Spieler frühzeitig zu integrieren", betonte Löw im "kicker". Und über Bayerns Jungstar Müller äußerte er in der "Bild": "Thomas

    Müllers drittes Saisontor in der Bundesliga sah Löw live in Freiburg. Außerdem hat der 20-Jährige zwei von drei Bayern- Treffer in der Champions League erzielt. Trotzdem tat Hoeneß den Medien-Rummel um Müller als "Käse" ab. "Die Nationalmannschaft ist gut genug, um ohne Thomas

    Löw aber denkt perspektivisch. Er will nach der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika die Testspiele im November gerade auch zu Experimenten mit Talenten wie Müller nutzen. "Ich möchte ganz bewusst einige junge Spieler sehen und schauen, was für Möglichkeiten sie haben und ob man ihnen ein Turnier zutrauen kann", sagte der Bundestrainer. Trotzdem nahm er ein wenig Zündstoff aus der Debatte, indem er verkündete, Müllers Einladung sei noch nicht beschlossene Sache: "Wir werden schon noch abwarten, was bis November passiert." Ansprechpartner im Fall

    Müller selbst bleibt in punkto Nationalelf zurückhaltend, aber Löws Lob begreift er als Ansporn. "Ich freue mich sehr über so eine Wertschätzung", sagte der U 21-Nationalspieler. Er werde sich weiter voll auf seinen Job beim FC Bayern konzentrieren, "alles, was als Zubrot kommt, nehme ich dann gerne mit".

    Hoeneß' Aufregung im Fall Müller war wohl vor allem ein Ventil für den allgemeinen Unmut des Managers über die Länderspiel-Abstellungen und eine schon jetzt zu große Bedeutung der WM 2010. Bayern-Star Franck Ribéry reiste zuletzt sogar verletzt zur französischen Nationalelf, Ivica Olic erlitt beim Training der Kroaten einen Muskelbündelriss - und der Argentinier Martin Demichelis war erst am Tag vor dem Freiburg-Spiel erschöpft aus Südamerika zurückgekehrt.

    "Die Liga spielt nicht mehr die zweite, sondern die 98. Rolle", hatte Hoeneß in Freiburg geschimpft. Trotz Abstellungspflicht der Clubs will er die Länderspiele bei der nächsten Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am 10. November in Frankfurt zum großen Thema machen. "Ich werde beim DFB beantragen, dass sich die Vereine das nicht mehr gefallen lassen. Denn so geht die Bundesliga kaputt. Es kann doch zum Beispiel nicht sein, dass jetzt, wo es keine Qualifikationsspiele mehr gibt, so alberne Länderspiele gegen Chile und Ägypten stattfinden und die Nationalspieler dafür abgezogen werden", wetterte Hoeneß in der Münchner "tz".

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