Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Sonstige Sportarten
Icon Pfeil nach unten

Lange Gesichter: Olympische Flamme hinter Gittern

Sonstige Sportarten

Lange Gesichter: Olympische Flamme hinter Gittern

    • |
    Lange Gesichter: Olympische Flamme hinter Gittern
    Lange Gesichter: Olympische Flamme hinter Gittern Foto: DPA

    Das olympische Symbol des Friedens befindet sich eingesperrt hinter einem hohen Maschendrahtzaun. Tausende Menschen, die sich täglich auf dem Bürgersteig in Richtung Convention Center schieben, müssen sich mit einem Blick aus der Ferne begnügen.

    Obwohl das Eissplittern nachempfundene Gebilde aus Glas und Stahl mit vier Stelen stolze zehn Meter hoch ist, müssen Besucher ihre Arme in die Höhe recken, um ein Foto machen zu können. Keine Chance, sich vor der Flamme für das Familienalbum ablichten zu lassen, denn unweigerlich ist da im Hintergrund des Fotos - der Maschendrahtzaun, wenn auch zum Teil drapiert mit olympischen Bannern. Und da helfen auch die malerischen Berge nicht, die sich in der Distanz hinter dem Feuer in den Himmel schmiegen: Das Ganze erinnert mehr an eine Industrieanlage mit vier großen silbernen Schloten denn an ein olympisches Symbol, "das den Geist der Winterspiele anfacht und eine Quelle der Inspiration ist", wie es in einer Pressemitteilung hieß.

    "Das ist ein Trauerspiel", sagt Mike, der mit seinen beiden Söhnen zu den Spielen nach Vancouver gekommen ist. "Ich dachte, dies hier ist ein Fest für die Bevölkerung, und dann lässt man uns nicht näher an das Feuer heran. Und schauen Sie mal, wie hässlich das aussieht." Auch Wayne aus

    Das örtliche Organisationskomitee verteidigt die Absperrung mit der Sicherheit. Man wolle nicht, dass Menschen im Olympia-Überschwang die vier Säulen hinaufkletterten und sich verletzten. Und außerdem sollen die 15 000 Journalisten vor Ort im naheliegenden Medienzentrum geschützt werden. Daran, dass es dieser und kein anderer Platz sein musste, lassen die Veranstalter partout nicht rütteln: Das olympische Werk steht auf dem Jack Poole Plaza, benannt nach jenem Mann, der die Spiele nach Vancouver holte. Er starb im Oktober 2009.

    Die Konstruktion ist eine Nachbildung jener Skulptur, die bei der Eröffnungsfeier im BC Place Stadium aus dem Boden aufstieg - leider auf drei "Beinen": Eine Stele war steckengeblieben. Das olympische Kunstwerk draußen, dessen Flamme die Eishockey-Legende Wayne Gretzky entzündet hatte, soll auch nach den Spielen bleiben - als dauerhafte Erinnerung an das Fest der Feste. Während es andauert, bleibt es bei der Absperrung, aber immerhin erwägt das Organisationskomitee inzwischen, den hässlichen Zaun durch etwas anderes zu ersetzen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden