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Kanuslalom-Weltcup: Sideris Tasiadis siegt erneut beim Heim-Weltcup in Augsburg

Kanuslalom-Weltcup

Sideris Tasiadis siegt erneut beim Heim-Weltcup in Augsburg

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    Slalomkanute Sideris Tasiadis gewinnt erneut den Weltcup. Freundin Denise beglückwünscht ihn im Ziel.
    Slalomkanute Sideris Tasiadis gewinnt erneut den Weltcup. Freundin Denise beglückwünscht ihn im Ziel. Foto: Fred Schöllhorn

    Augsburgs prominentester und erfolgreichster Slalomkanute Sideris Tasiadis hat wieder zugeschlagen. Wie schon im vergangenen Jahr gewann der 28-jährige Canadierfahrer das Weltcup-Rennen auf seiner Heimatstrecke am Eiskanal. Doch diesmal spannte er sich selbst und seine Augsburger Fans gehörig auf die Folter, bis der Sieg endlich feststand. Denn im Halbfinallauf hatte sich Tasiadis aufgrund einer Torstabberührung und Problemen bei zwei Torkombinationen nur als Siebter für das Top-Zehn-Finale qualifiziert. Dort zeigte der Gesamtweltcup-Sieger von 2017 und olympische Silbermedaillengewinner von London 2012 dann aber, was ihn zu einem so herausragenden Paddler macht. Mit brillanter Technik, unbändiger Kraft und unerschütterlicher Nervenstärke zog er in rekordverdächtigen 100.01 Sekunden einen bravourösen Finallauf den

    Slalom-Kanute Sideris Tasiadis hat beim Heim-Weltcup in Augsburg den ersten Platz geholt.
    Slalom-Kanute Sideris Tasiadis hat beim Heim-Weltcup in Augsburg den ersten Platz geholt. Foto: Fred Schöllhorn

    Doch dann musste Tasiadis in der Leader-Box noch sechs der weltbesten Kanuten aus der Slowakei und Slowenien abwarten und gehörig zittern. „Es war nervenzerreißend“, gestand der Augsburger. Weil seine Zeit aber trotz größter Bemühungen von keinem anderen internationalen Spitzenfahrer mehr getoppt werden konnte, war der zweite Weltcup-Sieg von Tasiadis in dieser Saison in trockenen Tüchern.

    Sideris Tasiadis: "Einfach nur geil"

    „Einfach nur geil“, jubelte der Paddler von den Kanu Schwaben Augsburg, als er im Ziel die Glückwünsche der johlenden Fans entgegennahm. Allen voran seine Freundin Denise, die ihm überglücklich in die Arme sprang und mit Tränen in den Augen küsste. Dabei gestand Tasiadis, dass ihm nach dem verkorksten Halbfinale vor dem Finallauf doch etwas die Düse gegangen war. „Da oben war ich schon nervös. Einen solchen Lauf vor heimischen Publikum runterzubringen, ist echt hart. Die Strecke war so nicht leicht, wie sie vielleicht von außen ausgesehen hat. Man musste wirklich ganz exakt und ordentlich fahren. Und natürlich Gas geben“, beschreibt Tasiadis seinen nahezu perfekten Lauf, „vielleicht hätte ich noch irgendwo drei, vier Zehntel rauskitzeln können, aber viel schneller hätte ich wirklich nicht mehr fahren können.“

    Sein Gold blieb nicht die einzige Medaille für das Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) am ersten Wettkampftag in Augsburg. In der noch jungen Disziplin C2 mixed gewann das deutsche Paar Jasmin Schornberg (Hamm)/Thomas Becker (Leipzig). Im renommierten Kajak Einer der Frauen gingen die deutschen Starterinnen allerdings leer aus. Gesamtweltcupsiegerin Ricarda Funk, die in Augsburg lebt und für den KSV Bad Kreuznach startet, wagte in ihrem Finallauf zu viel. Eine Torberührung und die vollkommen missglückte Durchfahrt durch das letzte Tor Nummer 24 beendeten ihre Hoffnungen auf einen Podestplatz und sie musste sich hinter der Siegerin und Weltcup-Führenden Jessica Fox aus Australien auf Rang vier einreihen. „Unten am letzten Aufwärtstor habe ich die Medaille quasi in den Sand geschmissen“, ärgerte sich Funk, die ihre Fahrten auf dem Eiskanal trotzdem genossen hat. „Die Stimmung war einfach super. Ich würde jetzt so gern nochmal fahren“, so die 26-jährige Kanutin.

    Deutsche Starter hatten mit Tücken der Olympiastrecke zu kämpfen

    Die Olympiastrecke von 1972 zeigte an diesem Wettkampftag nicht nur der Titelverteidigerin seine Tücken. Auch andere deutsche Starter hatten mit dem unberechenbaren Wildwasser und anspruchsvoll gehängten Toren zu kämpfen. Ganz bitter traf es im Einzel Jasmin Schornberg. Sie erwischte im Halbfinale eine sehr knappe Einfahrt auf Tor 2, was die Wertungsrichter als „verpasst“ werteten und mit 50 Strafsekunden belegten. „Ich hatte gedacht, dass ich noch drin war“, sagte sie anschließend enttäuscht. Ebenso verpassten Teamkollegin Lena Stöcklin (Leipzig) und Canadierfahrer Franz Anton (Leipzig) das Finale.

    Dafür durfte sich das deutsche Team im Anschluss über die Goldmedaille im Mixed freuen, die Schornberg und Becker von den favorisierten Tschechen Fiserova/Jane gewannen, obwohl sie vor zwei Wochen erstmals miteinander trainiert hatten. Ebenso erging es Sideris Tasiadis und seiner Vereinskameradin Elena Apel von Kanu Schwaben Augsburg. Die beiden, die erst zweimal bei einem Weltcup-Rennen im Tandemboot fuhren, schrammten mit Platz vier knapp am Podest vorbei. Doch sie waren mit ihrer Premiere und nur zwei Strafsekunden im Finallauf zufrieden. „Natürlich ist es ärgerlich, dass wir den dritten Platz verpasst haben“, sagte Apel, „aber für unseren ersten Wettkampf ist es gut gelaufen“.

    Am Sonntag geht es ab 9 Uhr mit den Weltcup-Wettbewerben und zwei weiteren Augsburger Startern weiter. Im Canadier Einer der Frauen startet das 18-jährige Nachwuchstalent der Kanu Schwaben Augsburg, Elena Apel (Halbfinale ab 9.00 Uhr), im Kajak Einer der Männer Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein (Halbfinale 10.00 Uhr).

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