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Im Zeichen des Dollars: Mit Geld beworfen: Bizarre PR-Tour von Mayweather und McGregor

Im Zeichen des Dollars

Mit Geld beworfen: Bizarre PR-Tour von Mayweather und McGregor

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    Floyd Mayweather Jr. (l) bewirft seinen Kontrahenten Conor McGregor mit Dollarnoten.
    Floyd Mayweather Jr. (l) bewirft seinen Kontrahenten Conor McGregor mit Dollarnoten. Foto: Frank Franklin Ii (dpa)

    Mit einer PR-Tournee der Hässlichkeiten pumpen Floyd Mayweather und Conor McGregor noch mehr Gift in ihr bizarres Box-Spektakel.

    Vier zirkusreife Pressekonferenzen, die letzte davon in London, sollen die Geldmaschine rund um das Duell der schillernden Zweikampfkünstler am 26. August befeuern. Wenn der als ungeschlagener Box-Weltmeister abgetretene Mayweather seinen Ruhestand für eine Prügelei mit dem Käfigkämpfer McGregor in Las Vegas unterbricht, soll nichts den größten Zahltag der Boxgeschichte verhindern. Dafür zogen die beiden Topstars in dieser Woche mit einer vulgären Medienshow und reichlich Getöse durch vier Metropolen.

    McGregor: "Ein Schlag ist alles, was ich brauche"

    In Los Angeles, Toronto, New York und London rührten die ungleichen Rivalen und ihre Entourage mit Beleidigungen und PR-Stunts vor tausenden Fans die Werbetrommel. Vor allem der Ire McGregor, der im Vollkontaktsport der Ultimate Fighting Championship (UFC) zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist, gab sich nach Kräften als Großmaul. Mit nackter Brust, die er Tattookünstlern als Spielfläche überlassen hat, und weißem Gucci-Nerzmantel um die Schultern bepöbelte er Mayweather als Dummkopf und Steuerflüchtling. "Ein Schlag ist alles, was ich brauche", tönte McGregor.

    Doch Mayweather ist selbst ein Meister des Ballyhoos. Der 40-Jährige, der sich mit dem Spitznamen "Money" schmückt, bewarf in New York seinen Gegner mit Dollarscheinen und nannte ihn einen Stripper, weil McGregor auch mal mit freiem Oberkörper zum Einkaufen geht. "Wenn es schon der Kampf gewesen wäre, hätten sie ihn abgebrochen", urteilte die "New York Times" über die Schmierenkomödie, die mit Schubsereien endete.

    Das Ziel der Kirmesnummern ist offensichtlich

    Das Ziel der Kirmesnummern ist klar: noch mehr Aufmerksamkeit und noch mehr Einnahmen für den seltsamen Kampf in der Zocker-Haupstadt Las Vegas. Experten rechnen damit, dass am Ende ähnlich viel Geld umgesetzt werden könnte, wie bei Mayweathers bislang letztem Auftritt gegen Manny Pacquiao 2015. Damals sollen durch TV-Einnahmen, Ticketverkäufe, Sponsorengelder, Fanartikel und Wetten mehr als 620 Millionen Dollar eingespielt worden sein.

    Das günstigste Ticket für den Kampfabend soll umgerechnet mehr als 430 Euro kosten. Das US-Bezahlfernsehen verlangt rund 88 Euro fürs Zusehen. Selbst für die Internet-Übertragungen der Pressekonferenzen riefen die Veranstalter satte Gebühren auf. Schließlich muss die Börse für die beiden Faustartisten refinanziert werden. Angeblich dürfen Mayweather und McGregor dreistellige Millionen-Gagen erwarten.

    Sportlich sind die Rollen klar verteilt

    Dass die Fans auch sportlich eine große Show bekommen, ist indes eher unwahrscheinlich. Mayweather galt in seiner aktiven Zeit als weltbester Boxer, gewann alle seine 49 Kämpfe in fünf verschiedenen Gewichtsklassen. McGregor hingegen ist zwar ein Spezialist der sogenannten Mixed Martial Arts, bei denen Techniken wie Jiu-Jitsu, Karate, Kickboxen, Taekwondo und weitere Formen mit Elementen aus Ringen, Judo und Boxen gemischt werden und die Regeln eher großzügig sind. Seine Fähigkeiten als Boxer aber sind eher begrenzt.

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