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IOC-Mitglied Ljungqvist: "Spiele werden sauberer"

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IOC-Mitglied Ljungqvist: "Spiele werden sauberer"

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    IOC-Mitglied Ljungqvist: «Spiele werden sauberer»
    IOC-Mitglied Ljungqvist: «Spiele werden sauberer» Foto: DPA

    "Wir kriegen die Betrüger - früher oder später", sagte der Schwede vor Eröffnung der XXI. Winterspiele. Überzeugt ist er, dass auch in Russland nach der Serie von elf Dopingfällen im Biathlon und Ski-Langlauf binnen zwölf Monaten die Botschaft angekommen ist, den Kampf gegen die Leistungsmanipulation glaubhaft aufnehmen zu müssen.

    "Die Russen sind gewarnt, dass sie ein Problem haben", sagte Ljungqvist. "Und ich bin erfreut, dass sie die klare Botschaft erhalten haben, etwas unternehmen zu müssen. Und ich bin überzeugt, dass sie etwas tun werden." IOC-Präsident Jacques Rogge selbst hatte in einem Gespräch mit Russlands Staatspräsident Dmitri Medwedew auf den Missstand hingewiesen und auf eine Kehrtwende beim Ausrichter der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi gedrungen.

    Unterdessen hat Russland die Vorwürfe des IOC energisch zurückgewiesen. "Russische Sportler verletzen die Anti-Doping-Regeln nicht öfter als Sportler aus anderen Ländern", sagte der Vize-Vorsitzende der Anti-Doping-Behörde in Moskau, Alexander Derewojedow. Weltweit seien etwa zwei Prozent der Dopingproben positiv, sagte Derewojedow nach Angaben der Agentur Interfax. In Russland sei die Quote ähnlich. "Es gibt bei uns keine besondere Situation."

    Dennoch stehen die russischen Athleten bei den Vancouver-Spielen unter besonderer Beobachtung. Seit dem 4. Februar läuft das olympischen Doping-Kontrollprogramm auf Hochtouren. 800 der insgesamt 2000 Test werden vor der Eröffnungsfeier vorgenommen. In dem für die Olympia-Tage eingerichteten, hochmodernen Doping-Analyselabor in Richmond sind bereits rund 300 Urin- und Blutproben eingegangen. "Wir können alle verbotene Substanzen analysieren, für die es eine Methode gibt", erklärte die Labor-Leiterin Christiane Ayotte. "Eingeschlossen die neuesten potenziellen Dopingmittel und -methoden. Deshalb sind wird sicher, das Bestmögliche getan zu haben." 35 Wissenschaftler werden rundum die Uhr die eingehenden Proben untersuchen.

    Doping-Betrüger, deren leistungssteigernde Mittel zunächst nicht entdeckt werden können, müssen eine spätere Überführung fürchten. Alle 2000 Proben werden für acht Jahre eingefroren - wie bereits nach den Sommerspielen 2008 in Peking: So wurde neben weiteren Athleten auch der für Bahrain startende Mittelstreckenläufer Rashid Ramzi bei einem Nachtests des Dopings mit der EPO-Substand CERA überführt und ihm das gewonnene Olympia-Gold über 1500 Meter vom IOC aberkannt. Im Labor von Richmond gehört die Analyse auf CERA ebenso wie das auf Bluttransfusionen zum Standardprogramm.

    Wie dicht das Kontrollnetz unter der IOC-Hoheit vor und während der Vancouver-Spiele gesponnen ist, bekamen schon die Biathleten im Trainingslager am Mount Washington auf Victoria Island zu spüren. "Da waren die Kontrolleure fast den ganzen Tag da", berichtete Biathlon- Weltmeisterin Magdalena Neuner. "Es ist normalerweise schon streng, aber hier ist es noch viel strenger. Ich glaube aber nicht, dass die deutsche Mannschaft damit ein Problem hat."

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