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IOC-Mediziner Ljungqvist fordert mehr Doping-Tests

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IOC-Mediziner Ljungqvist fordert mehr Doping-Tests

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    IOC-Mediziner Ljungqvist fordert mehr Doping-Tests
    IOC-Mediziner Ljungqvist fordert mehr Doping-Tests Foto: DPA

    "Es gibt pro Jahr zwischen 250 000 und 300 000 Tests. Das ist mir zu wenig, die Zahl könnte gesteigert werden", erklärte Arne Ljungqvist, Chefmediziner des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver. Bisher gab es keinen Doping-Fall. "Ich hoffe, dass es bis zu meiner Abreise am Montag keine positiven Fälle gibt", sagte

    Die Athleten hätten bei den Spielen in Kanada keine Mittel benutzt, die auf der verbotenen Liste stehen würden. "Aber ich bin nicht naiv. Klar gibt es Mittel, die wir heute noch nicht finden, aber vielleicht bald", sagte Rogge. "Ich bin glücklich, dass die Athleten weise genug waren, nicht die herkömmlichen Mittel zu benutzen." Sein endgültiges Urteil über die Vancouver-Spiele wolle er aber erst im Februar 2018 abgeben. Bis dahin sind Nachanalysen der rund 2500 bis zum Ende der Winterspiele genommenen Doping-Proben, die für acht Jahre eingefroren werden, möglich. Bisher sind 1825 Doping-Tests vor und während des olympischen Geschehens genommen worden.

    Allein die russische Eishockey-Spielerin Swetlana Terentewa wurde eines minderen Doping-Verstoßes überführt. Sie hatte ein Nasenspray mit einer darin enthaltenden verbotenen Substand genommen. Das IOC verwarnte sie aber nur und genehmigte ihre Turnier-Teilnahme. Bei den Turin-Spielen 2006 gab es einen Doping-Fall: Damals war die Biathletin Olga Pylewa (Russland) positiv getestet worden.

    Dass in Vancouver Ruhe an der Doping-Front herrscht, ist für Ljungqvist auch ein gutes Signal. "Ich spreche nicht von einem gewonnenen Krieg", sagte der Schwede. "Doch die relative Abwesenheit von Doping hier ist für mich ein Zeichen, dass außerhalb der Olympischen Spiele von den nationalen und internationalen Verbänden im Doping-Kampf mehr getan wird." Im Jahr vor den Winterspielen in Kanada wurden rund 30 Wintersportler beim Dopen erwischt.

    Der weltweit erste Nachweis von Wachstumshormon-Doping ist für den schwedischen Mediziner und Forscher eine große Ermutigung, aber kein Grund für Zufriedenheit. Wir haben verschiedene Methoden zur Verfügung, doch nur eine gerichtsfeste", meinte Ljungqvist. Es handelt sich dabei um das Nachweisverfahren des Berliner Endokrinologen Christian Strasburg, bei dem allerdings das Dopen mit dem Human Growth Hormon (HGH) nur binnen weniger Stunden nach der Einnahme nachgewiesen werden kann.

    "Es gibt nur ein schmales Fenster, es zu entdecken. Deshalb überrascht es nicht, dass wir bei großen Veranstaltungen bisher keine HGH-Fälle haben", stellte er fest. Bei den Vancouver-Spielen wird auf HGH-Missbrauch getestet. "Wir arbeiten an neuen Nachweisverfahren, um das Fenster weiter zu öffnen", kündigte Ljungqvist an. Die momentane Methode ist limitiert. Doch es ist besser, als wenn wir nichts hätten." Bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London hofft er, ein Verfahren zur Verfügung zu haben, mit dem HGH mehrere Tage nach der Einnahme nachgewiesen werden kann: "Wir kennen aber die HGH-Story. Seit 1999 gibt es den Nachweis und 2000 bei den Sydney-Spielen sollte er eingeführt werden: Bis jetzt sind immerhin zehn Jahre vergangen."

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