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Ski alpin: Hubertus von Hohenlohe: Mit 51 Jahren bei Olympia

Ski alpin

Hubertus von Hohenlohe: Mit 51 Jahren bei Olympia

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    Hubertus Prinz zu Hohenlohe
    Hubertus Prinz zu Hohenlohe Foto: hd

    Whistler Hubertus von Hohenlohe will es noch einmal wissen. Der Prinz ist 51 Jahre alt und startet als Skifahrer in seine fünften Olympischen Winterspiele.

    Am Dienstag fährt er für Mexiko den Riesenslalom, am Samstag den Slalom. Von Hohenlohe hat die liechtensteinische und die mexikanische Staatsbürgerschaft. Jenseits der Piste arbeitet er als Fotograf und Musiker.

    Wie lebt es sich im olympischen Dorf?

    Von Hohenlohe: Korrekt, um nicht zu euphorisch zu sein. Gutes Bett, Dusche funktioniert. Die räumen sogar auf, was sie anderswo nicht gemacht haben. Ich frage immer, ob mein Zimmer am unordentlichsten ist und die sagen Nein. Beim Essen ist es ein bisschen unangenehm. Wir sitzen in einem großen Zelt und es zieht.

    Mit 51 sind Sie der Dorfälteste. Viele Sportler könnten Ihre Kinder sein...

    Von Hohenlohe: ...ich spür' das nicht so. Ich trainiere oft mit Kindern oder Jüngeren. Das ist lustig. Ich würde nie beim Seniorenrennen fahren. Es ist spannend, sich mit der Weltspitze zu messen. Neulich habe ich mit Denise Karbon trainiert, ich habe fünf Sekunden auf fünfzig Sekunden verloren. Das ist in Ordnung.

    Ist es cool, mit 51 noch bei Olympia zu fahren?

    Von Hohenlohe: Es ist speziell. Ich fühle mich nicht wie 51. Die Evolution hat dafür gesorgt, dass die Menschen viel länger etwas machen können. Wenn man jung ist, kann jeder fahren. Aber wenn du älter bist und du dich überwinden kannst, dann ist das etwas Spezielles. Bei mir hat es gerade noch einmal geklappt, trotz des wenigen Trainings. Im Riesenslalom habe ich es mit drei Zehntel Vorsprung geschafft. Im Slalom waren es eineinhalb Sekunden. Es ist ein Wahnsinn, dass ich dabei bin.

    Sind Sie fit?

    Von Hohenlohe: Ja, man ist nie fit genug.

    Fit genug für den Schneeleoparden aus Ghana. Der will Sie besiegen...

    Von Hohenlohe: ...der hat überhaupt keine Chance. Er hat viel zu wenige Jahre auf Skiern verbracht. Das kannst du nicht aufholen.

    Wer sind dann Ihre Gegner?

    Von Hohenlohe: Ich habe eigentlich keine Gegner. Da gibt es die Super-Amateure, die sechs, acht Monate im Jahr Ski fahren und die, die nur im Winter auf Ski stehen. Ich war am 8. Dezember noch keine Stunde Ski fahren, weil ich so spät erfahren habe, dass ich teilnehmen kann. Ich fahre einfach für mich. Wenn die Piste gut ist und es nicht zu eng gesteckt ist, kann ich ganz gut ausschauen. Sonst schaut es schei... aus.

    Was war Ihr Highlight in all den Jahren? Sie waren mal ganz nah dran an Markus Wasmeier...

    Von Hohenlohe: ... ja, drei Sekunden, dreieinhalb bei den Spielen in Lillehammer.

    Das war übel für ihn, oder?

    Von Hohenlohe: Mich hat besonders gefreut, dass er seinem Servicemann verboten hat, mir die Ski zu machen.

    Wer macht heute Ihre Ski?

    Von Hohenlohe: Der Servicemann von Bode Miller.

    Der ist cooler?

    Von Hohenlohe: Ja, Bode sagt: Du hast so wenig Training, du brauchst den besten Servicemann.

    Was treibt Sie an?

    Von Hohenlohe: Erstens bleibt man jung. Zweitens wollte ich einfach einen coolen Abschluss haben. Ich wollte in Turin 2006 fahren und aufhören. Weil ich da nicht starten durfte, dachte ich mir: Das ist ein blöder Schluss.

    Was hat Sie all die Jahre angetrieben?

    Von Hohenlohe: Genauso wie es verrückt ist, einen Achttausender zu besteigen, ist es verrückt, eine Abfahrt zu fahren. Aber wenn man es einmal gemacht hat, dann möchte man es immer wieder machen, weil das Gefühl einzigartig ist. Skifahren an sich ist immer geil. Und es ist einfach genial, hier mit Leuten wie Ted Ligety oder Katrin Hölzl zu trainieren. Das ist, wie wenn du als Hobbygolfer mit Tiger Woods und Ernie Els auf der Driving Range stehst.

    Wie erleben die Mexikaner Ihre Ski- und Olympiaauftritte?

    Von Hohenlohe: Heuer ist ein riesiger Wirbel. Um fahren zu dürfen, musste ich nach Mexiko kommen, um die Fahne beim Staatspräsidenten abzuholen. Da war ein Riesen-Tamtam.

    Machen Sie nach Vancouver Schluss?

    Von Hohenlohe: Ich denke schon, außer es erfindet noch jemand eine Wunderpille. Aber jetzt hat es den Punkt erreicht, wo es noch nicht wirklich lächerlich ist.

    Das Gespräch führte Marcus Bürzle

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