Schließlich dauert Alonsos Wartezeit nun schon mehr als sechs Jahre. Seitdem fährt der Asturier vergebens seinem dritten Weltmeistertitel hinterher, zuletzt scheiterte er jeweils an Sebastian Vettel. In diesem Jahr soll endlich alles anders werden.
"Das letzte Jahr war das beste meiner Karriere, mit der Leistung war ich sehr zufrieden. Aber dieses Jahr wird besser", hat der 31-Jährige schon vor der Ankunft in Australien gesagt. Er sei noch besser vorbereitet, noch stärker motiviert und - ganz entscheidend - fühlt sich diesmal in einem schnelleren Auto. "200 Mal besser" sei der F138 als das misslungene Modell der Vorsaison, urteilt Alonso.
Formel 1: Alsonsos Psychospielchen sind bekannt
Die Wahrheit? Oder wieder eines von Alonsos Psychospielchen? Es ist längst bekannt, dass der Champion von 2005 und 2006 nicht nur auf der Strecke alles für den Erfolg unternimmt. Verbale Spitzen gehören ebenso dazu wie gezielte Twitter-Botschaften an die Gegner, allen voran Vettel. Am Ende des Vorjahres verschickte Alonso eine Serie seltsamer Samurai-Weisheiten und sogar ein Bild von sich mit einem Farbspritzgewehr über den Kurznachrichtendienst. Das Problem: Vettel ließ sich nicht irritieren und wurde wieder Weltmeister.
Der Formel-1-Kalender 2013
17. März Australien/Melbourne
24. März Malaysia/Sepang
14. April China/Shanghai
21.April Bahrain/Manama
12. Mai Spanien/Barcelona
26. Mai Monaco/Monte Carlo
9. Juni Kanada/Montréal
30. Juni Großbritannien/Silverstone
7. Juli Deutschland/Nürburgring
28. Juli Ungarn/Budapest
25. August Belgien/ Spa-Francorchamps
8. September Italien/Monza
22.September Singapur/Singapur
6. Oktober Südkorea/Yeongam
13. Oktober Japan/Suzuka
27. Oktober Indien/Noida
3. November Abu Dhabi/Abu Dhabi
17. November USA/Austin/Texas
24. November Brasilien/São Paulo
Alonsos Frust über die verpassten Chancen treibt ihn an. Er hat durchaus Respekt für Widersacher Vettel, Freunde werden die beiden aber eher nicht mehr. "Wir kommen aus verschiedenen Generationen", sagt Alonso. Während Vettel sich öffentlich immer wieder dem Teamgedanken verschreibt, ist bei der Scuderia klar, dass sich alles um Alonso dreht. Da wird auch schon mal der treue Stallkollege Felipe Massa zurückgepfiffen, um den Chefpiloten in eine bessere Position zu bringen.
"Er wird es uns wieder sehr schwer machen", sagt Vettel artig, bevor die ersten Rennkilometer gefahren werden. Aber reicht das, um der Siegmaschine Red Bull Einhalt zu gebieten? "Alles deutet darauf hin, dass wir auf dem richtigen Weg sind", meint Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.
Ferrari versessen auf den Formel-1-Titel
Formel 1: Die Teams und Fahrer 2013
RED BULL: Sebastian Vettel (Heppenheim)/Mark Webber (Australien)
FERRARI: Fernando Alonso (Spanien)/Felipe Massa
MCLAREN-MERCEDES: Jenson Button (Großbritannien)/Sergio Perez (Mexiko)
LOTUS: Kimi Räikkönen (Finnland)/Romain Grosjean (Frankreich)
MERCEDES AMG: Nico Rosberg (Wiesbaden)/Lewis Hamilton (Großbritannien)
SAUBER: Nico Hülkenberg (Emmerich)/Esteban Gutierrez (Mexico)
FORCE INDIA: Paul di Resta (Großbritannien)/Adrian Sutil (Gräfelfing)
WILLIAMS: Pastor Maldonado (Venezuela)/Valtteri Bottas (Finnland)
TORO ROSSO: Daniel Ricciardo (Australien)/Jean-Eric Vergne (Frankreich)
CATERHAM: Charles Pic (Frankreich)/Giedo van der Garde (Niederlande)
MARUSSIA: Max Chilton (Großbritannien/Jules Bianchi (Frankreich)
Verbesserte Strukturen und Entwicklungsprozesse sowie der Wechsel in den moderneren Toyota-Windkanal in Köln geben dem Italiener Hoffnung. "Wenn nicht gerade jemand einen außergewöhnlichen Job gemacht hat, dann bin ich überzeugt, dass Ferrari bis zum Ende mitkämpfen kann", sagt Domenicali.
Alonsos Sehnsucht ist Ferraris Sehnsucht. Der letzte Fahrertitel der Scuderia war Kimi Räikkönens Triumph von 2007. Mit jeder Saison wächst der Druck in Maranello. Firmenchef Luca di Montezemolo ist der ständigen Niederlagen längst überdrüssig. "2013 wollen wir den Titel. Zu nichts weniger haben wir uns verpflichtet", hat Montezomolo verfügt. Einen Auftrag, den Alonso nur zu gern erfüllen würde. Aber die Last der Erwartung kann auch zur Belastung werden. (dpa)