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Finale, oho: Deutschland feiert!

Finale, oho

Deutschland feiert!

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    Deutschland feiert!
    Deutschland feiert!

    Augsburg/Berlin (AZ/dpa) - Was für ein Abend! Was für eine Stimmung! Was für ein Fußballspiel! Der Jubel über den 3:2-Sieg der deutschen Elf im EM-Halbfinale war in der Nacht in

    Und die Erleichterung war nicht nur beim Public Viewing mit den 6.000 Besuchern auf dem Rathausplatz spürbar, als der Schiedsrichter kurz nach halb elf das spannende Spiel abpfiff. Unmittelbar danach begannen die Jubelfeiern, die sich bis weit nach Mitternacht hinzogen. Mehr als 10.000 Fans strömten in die Maxstraße. "Finale, oho", war ständig zu hören.

    Auf den Hauptverkehrsstraßen in der Innenstadt ging zu mitternächtlicher Stunde gar nichts mehr. Autokorsos blockierten den Verkehr, Hupkonzerte verkündeten auch Fußball-Laien, dass Deutschland gewonnen hatte. Bei den Fans der türkischen Elf war die Enttäuschung über die Niederlage zu spüren. Doch schon kurz nach Spielende waren die Türken stolz auf ihre Spieler. Auch sie feierten mit und ließen ihre Kicker hoch leben. Bis Mitternacht waren es gemeinsame friedliche Feiern.

    Jetzt geht der Blick des Augsburger Citymanagers Heinz Stinglwagner nach vorne. Am Sonntag wird vor dem Ulrichsplatz das Finale gezeigt. Der Gegner von Deutschland wird heute ermittelt. Die Leinwand auf dem Rathausplatz wurde gestern nach dem Spiel bereits abgebaut.

    Auf Deutschlands größter Fanmeile in Berlin, wo rund eine halbe Million Menschen zusammengekommen waren, löste der Abpfiff tausendfache Freudentänze aus. Die Menschen lagen sich in den Armen, Schwarz-Rot-Gold beherrschte das Bild. "Finale, Finale" riefen die Fans am Brandenburger Tor.

    Trauer herrschte dagegen bei Millionen türkischer Fans in Deutschland und in der Heimat. Unter den 12.000 Türkei-Anhängern auf dem Hamburger Heiligengeistfeld machte sich Enttäuschung breit. In Berlin-Kreuzberg, einer Hochburg der türkischen Gemeinde, erholten sich die Fans schnell von ihrer Trauer. Viele schwenkten auf die deutsche Flagge um. Ein deutscher Fan stellte sich vor die Fernsehkamera mit seinem türkischen Freund. "Ich tröste ihn heute, ich trockne seine Tränen", sagte der junge Mann im RBB-Fernsehen.

    Auch in der Türkei reagierten die Fußballfans zunächst mit langen Gesichtern auf die Niederlage. Auf dem zentralen Taksim-Platz in Istanbul herrschte nach dem Tor zum 3:2 zunächst fassungsloses Schweigen, nachdem tausende Fans das Spiel leidenschaftlich mit Trommeln und bengalischen Feuern vor einer Großleinwand begleitet hatten. Nach einigen Minuten wurden wieder trotzige "Türkiye, Türkiye"-Rufe angestimmt. "Wir tragen den Kopf hoch", sagte der türkische Staatspräsident Abdullah Gül in einem Fernsehinterview.

    Überall in Deutschland hatten sich Zehntausende versammelt, um gemeinsam bei dem K.O.-Spiel im Baseler St.-Jakob-Park-Stadion mitzufiebern. Das Münchner Olympiastadion war mit mehr als 30.000 Fans bereits lange vor Spielbeginn brechend voll, weitere 12.000 waren in der Innenstadt unterwegs. In Nürnberg kamen 25.000 Menschen zusammen, die Hälfte davon Türken. Auf dem Stuttgarter Schlossplatz versammelten sich 40.000 Menschen. Auf dem Frankfurter Rossmarkt und der nahe gelegenen Konstablerwache wurden 10.000 Menschen geschätzt. Etwa 42.000 deutsche und türkische Fans verfolgten bei der größten Feier im Norden in Hamburg das Spiel. Am Dresdner Elbufer waren 10.000 Zuschauer unterwegs, in Leipzig mehrere tausend, in und vor der Kölnarena feierten 40.000 Menschen. Die 30.000 Menschen in der Fanzone in Wien mussten das Gelände kurz vor Spielende wegen eines schweren Gewitters räumen. Dabei wurden zwei Menschen niedergetrampelt und schwer verletzt.

    In Dresden griff eine Gruppe Jugendlicher nach dem Spiel drei Döner-Buden an und verletzte zwei türkische Betreiber. Die 20 bis 30 Randalierer hätten außerdem türkische Fahnen angezündet. Mehrere Schaulustige und Mitläufer verfolgten die Randale. Auch in Chemnitz war die Stimmung laut Polizei sehr aufgeheizt. Als die Einsatzkräfte weitere Ausschreitungen verhindern wollten, seien die Randalierer plötzlich auf die Beamten losgegangen. Dabei wurden sechs Polizisten verletzt und mehrere

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