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Fed Cup: Tennis wie zu Steffis und Boris' Zeiten

Fed Cup

Tennis wie zu Steffis und Boris' Zeiten

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    Die großen Zeiten des deutschen Tennis: Wenn Steffi Graf und Boris Becker spielten, versammelte sich Deutschland vor dem Fernseher. Nun steht endlich mal wieder ein großer Tag für das deutsche Tennis auf dem Programm.
    Die großen Zeiten des deutschen Tennis: Wenn Steffi Graf und Boris Becker spielten, versammelte sich Deutschland vor dem Fernseher. Nun steht endlich mal wieder ein großer Tag für das deutsche Tennis auf dem Programm. Foto: dpa

    Wir werden alt. Woran wir das merken? Rückenschmerzen? Sehschwäche? Gedächtnislücken? Haare im Ohr? Keine Haare auf dem Kopf?

    Ja, das alles. Aber noch mehr spüren wir das Alter, wenn wir einem unter 25-Jährigem etwas über die goldenen Zeiten des Tennissports in Deutschland erzählen. Unser Gegenüber macht Augen, größer als Tennisbälle.

    Was wir ihm alles erzählen können. Waaaaaaas, der komische Typ aus der Pokerwerbung war mal Deutschlands allergrößter Superstar? Ohne Jury und Voting zu Ruhm und Ehre gekommen. Weil sich alle einig waren, weil es keinen neben ihm gab. Er war der König von Deutschland. Und die Frau, die jetzt für ein Tässchen Tee in die Kamera lächelt, war die Königin.

    Wenn die beiden aufschlugen, hielt das Land den Atem an. Das Fernsehprogramm wurde über den Haufen geschmissen, die Tagesschau fiel aus, der Wetterbericht flach, die Schlagzeilen blieben für sie reserviert, der Bundespräsident gratulierte artig. Deutschland – einig Tennisland.

    Aus, vorbei. Aber unvergessen. Bei den Älteren. Die junge Generation dagegen wird nicht glauben, dass der große Fußball einst von kleinen, gelben Filzbällen bedrängt worden war.

    Was nach Becker und Graf kam, war nicht mehr so aufregend. Michael Stich, der zweite deutsche Wimbledon-Sieger, war nur noch . . . der Zweite. Und auch die, die auf Steffi folgten, traten nie aus ihrem Schatten heraus. Wie hieß doch gleich die eine Blonde, die vergangenes Jahr (oder war es schon vorvergangenes Jahr?) in

    Die mit dem Pocher rummacht

    Sabine Lisicki war es. Sie verlor. Der Ruhm verblasste. Jetzt ist sie für viele nur noch „die, die mit dem Pocher rummacht“.

    Am Wochenende steht das deutsche Frauen-Team mit Lisicki und Kolleginnen zum ersten Mal seit 22 Jahren wieder im Endspiel um den Fed Cup. Das ist so etwas wie die Weltmeisterschaft der Tennis-Nationalmannschaften. Ein großes Ding also. Aber das einstige

    Oder doch? Ein klitzekleines Symptom haben wir entdeckt: Bislang wurde der Fed Cup im Fernsehen auf Sat.1 Gold gezeigt. Oder besser gesagt: Er wurde dort versteckt. Denn wer kennt schon den Sender Sat.1 Gold?

    Aber jetzt, zum Finale, haben die Programmmacher umgeschaltet. Auf Sat.1. Das „richtige“ Sat.1. Der Sender, auf dem einst Boris und Steffi regiert haben. Samstag und Sonntag zeigt Sat.1 den ganzen Nachmittag Tennis. Es wird wie in alten Zeiten sein.

    Nur die Einschaltquoten werden sich wohl unterscheiden.

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