Angelique Kerber ist eine der überraschendsten Erscheinungen auf der Tennis-Tour. Das liegt weder am extravaganten Erscheinungsbild, noch an besonders ausgeprägten technischen Fähigkeiten. Im Gegenteil: Kerber besticht durch ihre Bodenständigkeit. Auf- und abseits des Platzes.
Die 26-Jährige hat sich im wahrsten Sinne in die Weltspitze gearbeitet. Mit ihren 1,73 Meter ist sie kein Aufschlagwunder wie ihre Teamkollegin Sabine Lisicki. Sie verfügt zwar über harte Grundschläge, allerdings schlägt sie nicht reihenweise Return-Winner. Als Zehnte der Weltrangliste ist sie die derzeit beste deutsche Tennisspielerin.
Kerber stand in zwei Grandslam-Halbfinals
Beim Finale im Fed Cup gegen Tschechien hängt vieles davon ab, ob Kerber zumindest eins ihrer beiden Einzel gewinnen kann. Wahrscheinlich trifft sie bei ihrem ersten Auftritt auf Tschechiens Nummer zwei Lucie Safarova. Die wird von rund 12.000 frenetischen Fans in Prag angefeuert werden. Doch Kerber ist es gewohnt, auf den großen Plätzen der Welt vor vielen Zuschauern zu bestehen. 2011 stand sie im Halbfinale der US Open, ein Jahr später in der Vorschlussrunde in Wimbledon. Seitdem konnte sie sich bei den Grandslams zwar nicht mehr ganz in den Vordergrund spielen, überzeugte aber trotzdem durch ihre Beständigkeit.
Vor allem im Fed Cup blüht Kerber regelmäßig auf. Sie war es auch, die im Halbfinale gegen Australien gegen ihre Angstgegnerin Samantha Stosur den entscheidenden Punkt zum Finaleinzug machte.
Ihre Gegenspielerin entnervt sie regelmäßig durch ihre Gummiwand-Mentalität. Kerber bringt viele aussichtslos erscheinende Bälle zurück und zwingt ihre Gegnerinnen so zu Fehlern.
Kein Freund derzeit bei Angelique Kerber
Die gebürtige Bremerin hat polnische Vorfahren und verlegte ihren Wohnsitz 2012 auch von Bremen ins polnische Prszcykowo. Sie besitzt auch die polnische Staatsbürgerschaft, hat sich aber dafür entschieden, für Deutschland zu spielen. Kerber träumt zwar von einem ruhigen Leben mit Kindern, derzeit fehlt ihr allerdings der passende Freund dazu.
In der Freizeit geht sie gerne shoppen, trifft sich mit Freunden oder schläft. Auf der Tennistour zählt die ehemalige Nummer eins, Caroline Wozniacki zu ihren besten Freundinnen. Wie Kerber, hat auch die Dänin polnische Vorfahren.
Als Kind war Angelique Kerber ein großer Fan von Steffi Graf. Die gewann 2992 zum letzten Mal mit Deutschland den Fed Cup. Nun kann ihr Kerber 22 Jahre später folgen. AZ