Gleich zehn neue Akteure stehen nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Südafrika im Aufgebot des ehemaligen Bundesliga-Profis. "Die Wechsel ergeben sich aus Verletzungen oder mangelnder Spielpraxis", rechtfertigte Olsen die vielen Umstellungen in seinem Team, das am 11. August in Kopenhagen die mit Talenten aufgefüllte DFB-Auswahl herausfordert.
Vor dem letzten Länderspiel-Vergleich, den seine Mannschaft am 28. März 2007 in Duisburg mit 1:0 gegen die Deutschen gewann, fühlte sich Olsen vom Kollegen Joachim Löw verschaukelt. Die Nominierung von Zweite-Wahl-Kräften wie Alexander Madlung, Roberto Hilbert oder Jan Schlaudraff sei "respektlos und sehr egoistisch", hatte der Ex-Kölner moniert. "Für meine Mannschaft ist das eine schwierige Situation, sie hätte lieber gegen die erste deutsche Elf gespielt", sagte er damals.
Heute betrachtet er die deutsche B-Elf mit einem ganz anderen Blick: "Es besteht kein Zweifel, dass wir morgen auf große Qualität treffen", sagte Olsen. "Vielleicht werden die Zuschauer enttäuscht sein, dass die WM-Profis nicht zu sehen sind. Aber ich muss schon sagen, dass die anderen fast genauso gut sind." Löw verzichtete nach der von Bayern Münchens Coach Louis van Gaal initiierten Boykott-Aufforderung von sich aus auf die meisten WM- Führungsspieler.
Aber auch der dänische Coach kann längst nicht aus dem Vollen schöpfen. So erklärte nach den Leistungsträgern Jesper Grönkjaer und Martin Jörgensen nun auch Rekordtorschütze Jon Dahl Tomasson nach 112 Länderspielen (52 Treffer) seinen Rücktritt aus der Landes-Auswahl.
"Die Nationalelf war in den letzten 13 Jahren ein großer Teil meiner Karriere, und es ist ein wichtiges Kapitel meines Lebens, das ich nun beende", brgündete der bald 34 Jahre alte Stürmerstar seinen Entschluss. Allerdings hätte er im 25. Duell mit den Deutschen ohnehin wegen einer Verletzung nicht zur Verfügung gestanden.
Und während Tomassons Stürmerkollege Dennis Rommedahl am Mittwoch sein 100. Länderspiel bestreitet, wird es kein Wiedersehen mit dem früheren Bundesliga-Profi Christian Poulsen geben. Der Ex-Schalker darf sich mit Olsens Genehmigung um seinen möglichen Wechsel von Juventus Turin zum FC Liverpool kümmern. Da auch der Bremer Daniel Jensen und Wolfsburgs Thomas Kahlenberg fehlen, ist dessen VfL- Mitspieler Simon Kjaer einziger Vertreter aus dem deutschen Oberhaus.
Beste Erfahrung mit den Deutschen hat Stammkeeper Thomas Sörensen: "Hoffentlich gibt es den dritten Sieg", sagte der 34-Jährige dem "kicker". Zum Beginn seiner Länderspiel-Karriere im Jahr 2000 siegten die Dänen in Kopenhagen 2:1, und auch vor drei Jahren war Sörensen beim 1:0-Erfolg in Duisburg dabei. "Aber das war gegen eine B-Mannschaft", relativierte der Routinier rückblickend.