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Dressur-Europameisterschaft: Totilas kann Gold nicht retten

Dressur-Europameisterschaft

Totilas kann Gold nicht retten

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    Dressur-Pferd Totilas konnte den Sieg nicht retten.
    Dressur-Pferd Totilas konnte den Sieg nicht retten. Foto: dpa

    Auch Totilas konnte das EM-Gold nicht mehr retten. Trotz des teuersten Dressurpferdes der Welt im Team unterlagen die deutschen Reiter den Briten haushoch. "Dass es so deutlich wird, hätte ich wirklich nicht gedacht", kommentierte Isabell Werth tapfer und sagte mit Blick auf London: "Wir dürfen nicht den Kopf verlieren. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und daraus lernen."

    Die Olympia-Gastgeber deklassierten die früheren Seriensieger ein Jahr vor den Spielen geradezu und lieferten am Donnerstag in Rotterdam eine Demonstration der Stärke. Die Deutschen konnten nur staunen und klatschen. Vor allem Carl Hester mit Uthopia (82,568) begeisterte und erhielt klar bessere Noten als Matthias Rath (Kronberg) mit Totilas (79,453).

    "Das ist ein Menge", kommentierte Rath den Vorsprung des britischen Teams: "Hut ab!" Immerhin gab es in Rotterdam nicht die erwarteten Pfiffe der einheimischen Fans für Totilas, der vergangenes Jahr noch mit dem Niederländer Edward Gal dreimal WM-Gold gewann, ehe ihn Paul Schockemöhle für rund zehn Millionen Euro kaufte. "Das war sehr fair", kommentierte Schockemöhle.

    "Alle vier haben nicht ihre Bestleistung gebracht", sagte Rath über das deutsche Quartett. Der 27-Jährige aus Kronberg hatte mit Totilas mehrere Fehler, vor allem bei den Einerwechseln und vor dem Halt.

    Vielen Dressurliebhabern gilt Hesters zehnjähriger Hengst Uthopia bereits als neues Wunderpferd, das schon jetzt besser als Totilas ist. "Er ist es, ja er ist es", sagte dazu der überglückliche Brite, der den meisten Applaus bekam. "Ich dachte, ein Flugzeug landet", scherzte der 44 Jahre alte Reiter.

    Missmutiger waren die Mienen der geschlagenen Deutschen. Nach 238,678 Prozentpunkten für Großbritannien und 226,110 für die Deutschen sagte Reitverbands-Präsident Breido Graf zu Rantzau: "Unsere müssen sich anstrengen. Es ist noch ein Jahr Zeit." Der Verbands-Chef klang nicht wirklich hoffnungsvoll, als er sagte: "Das Blatt kann sich schnell wenden." Bisher trifft das höchstens auf die Briten zu. 21 Goldmedaillen gewannen die Deutschen, ehe die Niederländer 2005 die Superserie beendeten und zweimal gewannen - und nun siegte erstmals

    "Unsere Pferde sind nicht schlechter", sagte Werth und forderte: "Wir müssen unsere Leistung auch abrufen." Sie sei sich aber sicher: "Das ist keine mentales Problem." Die Briten seien allerdings nach diesem Triumph "im nächsten Jahr der absolute Favorit."

    "Wir müssen noch etwas Kohlen drauflegen", sagte auch Werth zu ihrem Auftritt mit El Santo (75,213), der schwache Piaffen zeigte. Schon am Vortag  hatte das deutschen Team nach den Ritten von Christoph Koschel (Hagen/a. TW) auf Donnperignon (71,444) und Helen Langehanenberg (Havixbeck) mit Damon Hill (71,079) abgeschlagen hinter den Briten gelegen.

    Weitere Medaillenchancen gibt es am Samstag im Grand Prix Special und am Sonntag in der Kür. "Ich will versuchen, Gas zu geben", sagte Werth. Nach dem Team-Gold sind die britischen Gold-Reiter Charlotte Dujardin mit Valegro und Hester mit Uthopia die Favoriten, nicht Rath mit Totilas. dpa

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