Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Sonstige Sportarten
Icon Pfeil nach unten

"Die Krone auf dem Spiel": Die deutschen Spieler in der Einzelkritik

"Die Krone auf dem Spiel"

Die deutschen Spieler in der Einzelkritik

    • |
    Türkische Großmutter von Özil gestorben
    Türkische Großmutter von Özil gestorben Foto: DPA

    "Es war eine Gesamtleistung der Mannschaft", hat Joachim Löw nach dem 4:1-Triumph gegen England gesagt. Er wolle deshalb keinen Spieler herausheben. Das haben andere für ihn getan. Fußball-Fans aus der ganzen Welt haben den zweifachen Torschützen Thomas Müller via Internet zum besten Spieler ("Man of the match") gewählt. Der Münchner sah die Sache wie sein Trainer: "Man muss mich hier nicht loben. Es war ein Sieg des ganzen Teams."

    Manuel Neuer Der Schalker hätte zum strahlenden Helden werden können. So aber ist er ein Torhüter geblieben, der auf höchste Höhen immer wieder bittere Tiefs folgen lässt. Den Gegentreffer muss er auf seine Kappe nehmen, auch wenn ihn die Kollegen dabei alleine gelassen haben. Davor und danach war Neuer ein strahlender Held, zudem ein exzellenter Vorbereiter der deutschen 1:0-Führung. Sein 70-Meter-Pass auf Klose hatte Günter-Netzer-Format.

    Philipp Lahm Solides Spiel des deutschen Kapitäns, dem bei dieser WM allerdings noch die spektakulären Offensiv-Auftritte fehlen. Macht aber nichts, solange die Kollegen so treffen wie gestern.

    Per Mertesacker Der Bremer war bislang das Sorgenkind der Viererkette. Hatte es mit Wayne Rooney zu tun, der bei dieser WM allerdings vor allem mit sich selbst beschäftigt war. Rooney steigerte sich gegen Deutschland. Pech für ihn, dass sich auch Mertesacker gesteigert hat. Es war gestern dessen bestes WM-Spiel.

    Arne Friedrich Der 31-Jährige setzt die Serie seiner starken WM-Spiele fort. Friedrich tritt schnell, entschlossen und selbstbewusst auf. Dass er nicht mehr auf dem ungeliebten Außenposten der Viererkette spielen musste, bekommt ihm und der Mannschaft ausgezeichnet.

    Jerome Boateng Ein Talent, das noch lernen muss. Begann stark, stand aber bei Matt Upsons Anschlusstor zum 1:2 im Niemandsland des Strafraums, wo er so nützlich ist wie ein Verkehrsschild an dieser Stelle. Wirkt manchmal zu lässig, sieht dabei aber gut aus.

    Sami Khedira Arbeitete, wo Arbeit anfiel. Hatte deutlich weniger Gelegenheit, sich ins Angriffsspiel einzuschalten, als in den bisherigen Partien.

    Bastian Schweinsteiger Ein Glück für die deutsche Mannschaft, dass der Münchner noch rechtzeitig fit geworden ist. Ein rackernder Lenker, der nach einem gewonnenen Zweikampf sofort eine gute Idee für die Spieleröffnung hat.

    Lukas PodolskiBrachte die deutschen Fans anfangs zur Verzweiflung. Entweder schoss er, wenn ein Zuspiel gefragt war, oder er streute die Bälle in den leeren Raum. Gerade wollte man ihm die Ballerei verbieten, als er zum 2:0 traf. Von da an gelang ihm mehr. Lief und kämpfte phasenweise so viel wie in der gesamten abgelaufenen Saison beim 1. FC Köln.

    Miroslav Klose Allen, die ihn schon abgeschrieben haben, hat er gezeigt, dass er noch immer ein Top-Stürmer ist. So, wie sich Klose beim 1:0 durchgesetzt hat, hätte sich das Wayne Rooney auch einmal gewünscht. Vergab allerdings die große Gelegenheit zum 2:0. Als Stürmer Nummer 1 ist er wieder das, was er bei Joachim Löw immer war - unumstritten.

    Thomas Müller Mit zwei Treffern und einer Torvorlage der "Mann des Spiels". Der Münchner tat sich anfangs schwer, kämpfte sich aber in die Partie. Eine Eigenschaft, die ihn auszeichnet. Frei nach dem Oliver-Kahn-Credo "Weiter, immer weiter" schließt er seine Dauerläufe inzwischen mit englischer Bierruhe ab.

    Mesut Özil Die Krone auf dem deutschen Spiel. Gelegentlich muss man sie mitschleppen, ohne dass sie einem nützt. Immer aber glänzt sie. Nicht immer wirkt der Bremer so, als sei er tatsächlich im Spiel. Dann holt er sich die Kugel, schwebt ein paar Meter übers Grün und entlässt sie in einem feinen Zuspiel. Solchen Luxus muss sich leisten dürfen, wer das Viertelfinale erreicht.

    Piotr Trochowski (ab 72., für Müller) Half mit, das 4:1 ins Ziel zu bringen.

    Mario Gomez (ab 72., für Klose) Sorgte noch für ein wenig Wirbel bei den Engländern, womit er seine Aufgabe erfüllt hat.

    Stefan Kießling (ab 83., für Özil) Kann später seinen Enkeln erzählen, dass er auf dem Platz stand, als Deutschland 4:1 gegen England gewonnen hat. Anton Schwankhart

    Weil es so schön war, eine weitere Einzelkritik

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden