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Das Form-Barometer des deutschen Teams

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Das Form-Barometer des deutschen Teams

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    Das Form-Barometer des deutschen Teams
    Das Form-Barometer des deutschen Teams Foto: DPA

    Die Skijäger sind in Topform. In Antholz räumten Magdalena Neuner und Co. mit drei Siegen in drei Rennen alles ab. Die Staffel-Besetzung wird bei fünf Top-Kandidatinnen daher für die Trainer zu einer undankbaren Aufgabe. Aufwärts geht es auch mit den zuletzt stark kritisierten Männern. Nachdem der dreifache Turin-Sieger Michael Greis bereits zu Beginn des Jahres alte Form nachwies, schlüpfte auch Arnd Peiffer in die Rolle des Siegläufers.

    Mit seinem Sieg in Kitzbühel ist Felix Neureuther ein Medaillen-Trumpf im Slalom. Bei den Damen bleibt die Formkurve auf konstant hohem Niveau, wie die drei Podestplätze von Cortina bestätigen. Maria Riesch ist in vier von fünf Disziplinen für einen Podestplatz gut, Weltmeisterin Kathrin Hölzl im Riesenslalom eine Sieg-Kandidatin - und rechtzeitig kommt auch Viktoria Rebensburg in Schwung. Am größten sind die Chancen im Slalom, wo auch Maria Rieschs Schwester Susanne im Kampf um das Podest mitmischt.

    Eine realistische Medaillen-Chance besteht nur im Mannschafts-Wettbewerb. Dafür müssen allerdings alle Athleten ihr Potenzial voll ausschöpfen. Ein Fragezeichen steht derzeit hinter der Verfassung von Martin Schmitt, der wegen eines schleichenden Erschöpfungssyndroms eine längere Wettkampfpause einlegen musste.

    Axel Teichmann und Tobias Angerer reisen mit Medaillenhoffnungen nach Vancouver. In Trainingslagern holen sie sich den letzten Schliff. Besonders im Staffel-Rennen sollte Edelmetall möglich sein. Ein deutlicher Formanstieg ist auch bei den Frauen zu registrieren. Trotz fehlender internationaler Konkurrenz zeigten vor allem Evi Sachenbacher-Stehle und Steffi Böhler, dass sie noch zur Spitzenklasse gehören. Staffel und Team-Sprint sind die Disziplinen, in denen sie in den Medaillenkampf eingreifen wollen.

    Die Kombinierer sollten in Vancouver erneut eine Medaillenbank sein, das bewiesen sie nicht zuletzt mit dem Team- Erfolg beim Weltcup in Schonach. Mit Tino Edelmann, Björn Kircheisen und Eric Frenzel gibt es drei potenzielle Medaillen-Kandidaten für die beiden Einzelrennen.

    André Lange kann nach dem achten EM-Titel nun als erster Pilot im Viererbob den olympischen Hattrick schaffen. Zudem könnte er seinen Doppelsieg von Turin wiederholen, was vor ihm noch keinem Bobfahrer gelang. Nach seiner verletzungsbedingten Pause haben sich seine Leistungen stark verbessert. Der WM-Zweite Thomas Florschütz liebäugelt mit einer Medaille im Zweier. Bei den Frauen hat sich mit dem Wechsel von Anschieberin Romy Logsch von Olympiasiegerin Sandra Kiriasis zu Cathleen Martini die Hackordnung geändert: Martini ist nach sechs Weltcup-Siegen nun die Topfavoritin.

    Die deutschen Asse sind heiße Gold-Anwärter. Tatjana Hüfner und Natalie Geisenberger dominierten die Konkurrenz fast nach Belieben. Gute Medaillenchancen haben auch die Doppelsitzer André Florschütz/Torsten Wustlich sowie Patric Leitner/Alexander Resch. Bei den Männern soll vier Jahre nach dem schwachen Turin- Auftritt wieder Edelmetall her: Der zweimalige Weltmeister Felix Loch und David Möller sind aussichtsreiche Kandidaten.

    Die Skeletonis präsentieren sich stark wie nie zuvor. In Vancouver soll nun endlich auch die erste Olympia-Medaille her. Weltmeisterin Marion Trott gewann vor Jahresfrist die Generalprobe beim Weltcup in Whistler. Anja Huber unterstrich mit dem Sieg im Weltcup-Finale, dass sie Gold im Visier hat. Auch bei den Männern kann das Trio mit Frank Rommel, Michi Halilovic und Sandro Stielicke um den Sieg mitfahren.

    Jenny Wolf (500 m) und Stephanie Beckert (3000 und 5000 m) gelten als heiße Medaillen-Kandidatinnen. Sie bestätigten ihre gute Form mit Top-Platzierungen auf ihren Spezialstrecken bei der Sprint-WM in Obihiro und der Mehrkampf-EM in Hamar. Ungewiss ist weiter die Fitness von Anni Friesinger-Postma, deren letzte Trainings-Test erfreulich verliefen. Sollte sie zu alter Form finden, scheinen Medaillen über 1000 und 1500 Meter möglich, auch könnte sie zu einer Stütze für die Mannschaftsverfolgung werden. Ihre erste Einzelmedaille möchte Daniela Anschütz-Thoms gewinnen, Monique Angermüller ist für eine Überraschung über 1000 Meter gut.

    Die Doppel-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy galten vor der Saison als gesetzt für Olympia-Gold. Nach EM-Silber mehren sich Zweifel, ob die Lobby der Chemnitzer noch groß genug ist, um die Konkurrenz aus China und Russland in Schach zu halten.

    Die Olympia-Zweite Amelie Kober ist die große Hoffnung. Auch Isabella Laböck ist eine Kandidatin auf Edelmetall. Zwar reichte es zuletzt nicht für die Spitzenplätze, aber mit Qualifikations-Bestzeiten vor einer Woche bewiesen beide gute Form. Patrick Bussler fährt im Parallel-Riesenslalom in Schlagweite zum Podest, auf dem er bei der WM 2009 als Dritter stand.

    Auf der Buckelpiste und beim Sprung ist kein deutscher Freestyler dabei. In der Premieren-Sportart Skicross mussten sich die Deutschen zuletzt mit Mittelfeldplätzen zufriedengeben. Aber jeder Skicross-Kurs ist anders, und seit dem ersten Weltcup-Sieg hat Simon Stickl Edelmetall drin.

    Nach EM-Silber in der Staffel träumen die deutschen Herren nun vom ersten Finaleinzug bei Olympia. In der Runde der letzten Vier wäre die Premieren-Medaille nicht ausgeschlossen.

    Beide Teams hoffen auf eine Überraschung. Bislang gelang noch nie bei Olympia eine Medaille.

    Eine Medaille ist utopisch. Das Erreichen des Viertelfinals wäre schon ein großer Erfolg.

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