"Ich frage die Sponsoren, ob sie sicher sind, einen Sportler unterstützen zu wollen, der in kein funktionierendes Anti-Doping-System eingebunden ist", sagte Prokop in einem Interview mit den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" im Hinblick auf Athleten aus Kenia oder Äthiopien, wo es kein funktionierendes Kontrollsystem gibt.
Es beginne ein Umdenken. "Man muss Druck aufbauen. Kein Sportartikelhersteller freut sich ja, wenn sein Leistungsträger positiv getestet wird", sagte der 60-Jährige. "Wir alle – Athleten, Verbände, Funktionäre, Sportartikelhersteller – sitzen im Kampf um die Glaubwürdigkeit im Sport im selben Boot. Die ethischen Werte, die letztlich auch die materiellen Werte des Sports stellen, müssen erhalten bleiben", meinte Prokop.
Zu der Frage, ob Russland von den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang ausgeschlossen werden soll, sagte Prokop, er sei überzeugt, dass durch die entscheidende IOC-Kommission "am Ende ein Weg gefunden wird, der den russischen Athleten wieder die Tür öffnen wird". Durch seine Erfahrungen aus der Leichtathletik wisse er aber, dass bislang noch nicht festgestellt wurde, "dass das Anti-Doping-System in Russland wieder den Standards der WADA entspricht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Wintersport anders ist."