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Curler wollen von Olympia-Bewerbung profitieren

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Curler wollen von Olympia-Bewerbung profitieren

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    Curler wollen von Olympia-Bewerbung profitieren
    Curler wollen von Olympia-Bewerbung profitieren Foto: DPA

    Die Konkurrenz ist finanziell und personell enteilt - und ob selbst ein Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2018 in München den erhofften Schub gibt, ist sehr fraglich. Denn von den Plänen, Curling dann in der provisorisch umgebauten Schwimmhalle der Spiele von 1972 stattfinden zu lassen, ist Sportdirektor Ralph Schneider wenig begeistert.

    "Wir sind mit dem DOSB in Beratung und wir pochen darauf, dass wir nach den Spielen mit den Trainingsstätten profitieren", sagte Schneider. Für andere Sportarten wie für Alpin in Garmisch-Partenkirchen oder Rodeln und Bob am Königssee würde auch Geld ausgegeben. "Es muss auch etwas für den Curling-Sport übrig bleiben."

    In den Zentren Füssen, Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen trainieren etwa 400 Curler für ihre Wettkämpfe, hinzu kommen gerade einmal drei weitere Curling-Flächen in ganz Deutschland. Zum Vergleich: In der Schweiz, gegen die die deutschen Frauen um Skip Andrea Schöpp das vorentscheidende Spiel um den Halbfinal-Einzug verloren, gibt es mehr als fünfmal so viele Möglichkeiten. Von den fast eine Millionen Curlern im Land des Rekord-Weltmeisters Kanada ganz zu schweigen.

    Allein auf weiter Flur ist weiterhin Skip Andrea Schöpp. Die 44 Jahre alte Mathematik-Dozentin will noch lange die feste Größe im deutschen Frauen-Curling bleiben. Rücktrittsgedanken sind für sie auch nach einem Vierteljahrhundert Wettkampfsport ganz weit weg: "Warum sollte ich? Dafür gibt es keinen Grund", antwortete sie auf eine entsprechende Frage. An der Seite der erfahrenen Schöpp spielte die erst 17 Jahre alte Stella Heiß, Tochter des ehemaligen Eishockey- Nationaltorwarts Peppi Heiß. "Ich hoffe, dass sie sich weiter entwickelt in den nächsten Jahren und diese großen Turniere werden ihr dabei helfen", sagte Andrea Schöpp. Sie hatte vor Olympia zwar nicht mit dem Halbfinale gerechnet hatte, war aber enttäuscht "weil es in Reichweite war."

    Auch für die Herren war mehr drin als Platz sechs. "Es war eine durchwachsene Woche", sagte Skip Kapp. Der 42-Jährige vom CC Füssen sieht sein Team und sich als berufstätige Amateure gegen Profi- Mannschaften "an der Belastungsgrenze von dem, was man familiär oder beruflich aufwenden kann". Nach der WM in Cortina d'Ampezzo will der Routinier bis Mai gemeinsam mit Familie und Mitspielern entscheiden, ob und wie er weitermacht. "Auf Dauer wird es immer härter, aber als Profisport würde ich Curling gar nicht betreiben wollen." Zu gern hat der Tiefkühlkost-Unternehmer ("Ich bin Pommes-Verkäufer") seinen Beruf, auch wenn der einen Nachteil hat: "Es ist Blödsinn: Ich friere am Morgen und am Abend beim Training auch noch, wenn die Halle kalt ist." 

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