Sein Kampf in Köln ist noch nicht lange vorbei, da klingelt das Smartphone von Mazen Girke. Es ist der Manager des Mannes, dem Girke an diesem Novemberabend 2019 ein Unentschieden abgerungen hat. Der Manager schreibt: „Vielen Dank für die Zerstörung einer Illusion.“ Girke ist kein Boxprofi, der seine Kämpfe normalerweise mit Unentschieden beendet, schon gar nicht mit Siegen. Er steigt in den Ring, um genau eine Funktion zu erfüllen: verlieren. „Wenn du einen Mazen Girke nicht schlagen kannst, hast du oben nichts verloren“, sagt Mazen Girke. Er ist Journeyman – ein Profiboxer, bezahlt und geschlagen für den Ruhm anderer.
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