"Ich werde bis Ende des Monats ein Anforderungsprofil erstellt haben", kündigte DFB-Teammanager Oliver Bierhoff in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" an. Die Einrichtung soll "ein Kompetenzzentrum, eine Basis für die Profis, die Jugendteams, Schiedsrichter, Scouts und Trainer" sein, erläuterte der Manager. Als Standort votiert der Ex-Nationalspieler für Frankfurt am Main, wo der DFB beheimatet ist.
Bierhoff glaubt, dass der weltgrößte Fußball-Verband mit einem Trainingszentrum "Synergien schaffen" könnte und erläuterte das an einem Beispiel. "Mein Traum ist: Die U 17 weilt dort und trifft sich gerade zum Mittagessen. Und da sitzt dann auch Joachim Löw in der Ecke, weil er ein paar A-Nationalspieler zur Videoschulung eingeladen hat. Anschließend geht die U 17 zum Training, das ein Nachwuchscoach leitet und das von oben durch die Chefs beobachtet und durch modernste Technik aufgezeichnet wird. Abends folgt dann die gemeinsame Analyse."
Neben Frankfurt wäre aus Sicht von Bierhoff auch ein Standort in Nordrhein-Westfalen "prädestiniert, weil dort die meisten Vereine ansässig sind". Ein kompletter Neubau wäre dem Manager am liebsten, für möglich hält er aber auch die Anbindung an eine Sportschule. Wichtig sei, "dass es modern und attraktiv ist". Und vom Zentrum müsse "eine gewisse Symbolik" ausgehen. "Egal, wo das Zentrum am Ende ist: Ich finde, dass dadurch besser gearbeitet und eine andere Dynamik erzielt werden kann", betonte Bierhoff.
Hinsichtlich der Kosten für ein Leistungszentrum gab Befürworter Bierhoff zu bedenken, dass derzeit auch vor jedem Länderspiel an unterschiedlichen Orten in Deutschland Kosten für den Verband entstünden. "Und in einem Leistungszentrum wäre die Unterkunft praktisch kostenlos und Material wie unsere Fitness-Geräte, die wir in den Hotels zum Training aufstellen, müssten nicht jedes Mal für viel Geld irgendwohin transportiert werden. Es gibt da sicher einiges Einsparpotenzial." Die Nationalelf würde sich dann aber vor Heim-Länderspielen nicht mehr am Spielort vorbereiten und müsste zu den Partien anreisen.