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Auftakt für Rekord-Show: Angst vor Wetter-Chaos

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Auftakt für Rekord-Show: Angst vor Wetter-Chaos

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    Auftakt für Rekord-Show: Angst vor Wetter-Chaos
    Auftakt für Rekord-Show: Angst vor Wetter-Chaos Foto: DPA

    Für mehr als 30 Athleten kam schon vor der Zeremonie im BC Place Stadium das Aus für Vancouver. Sie wurden bei Kontrollen positiv getestet und von der Teilnahme ausgeschlossen. Die für das Management der vorolympischen Tests verantwortliche Welt-Anti-Doping- Agentur (WADA) habe mitgeteilt, dass man namentlich allerdings nicht genannte Athleten daran gehindert habe, "zu den Winterspielen zu kommen". Dies berichtete IOC-Mediendirektor Mark Adams in

    "Betrüger sind einfacher zu erwischen als bei früheren Olympischen Spielen und Paralympics", sagte WADA-Chef John Fahey vor der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die von Fahey genannte Zahl der Fälle sei von den internationalen Wintersportverbänden und den Nationalen Anti-Doping-Agenturen (NADOS) in den Wochen vor den Vancouver-Spielen übermittelt worden. "Eine Reihe von verdächtigen Proben wird momentan noch überprüft", sagte WADA-Sprecher Frédéric Donzé.

    Das unstete Wetter rückte angesichts dieser Nachricht in den Hintergrund. Dauer-Regen in Vancouver, Schneestürme in Cypress Mountain und dichter Nebel in Whistler ließen zwei Tage vor dem großen Auftakt aber Erinnerungen an Calgary aufkommen, als der warme Fallwind Chinook das komplette Olympia-Programm heftig durcheinander wirbelte.

    Am härtesten betroffen vom unberechenbaren Olympia-Wetter in den Bergen waren die alpine Skifahrer, die auf einer immer gefährlicher werdenden "Dave-Murray-Piste" in Whistler-Creekside das Abfahrtstraining nach ewiger Wartezeit abbrechen mussten. Hingegen war der heftige Schneefall in Cypress Mountain für die Organisatoren der Freestyle- und Snowboard-Wettbewerbe eher eine Erlösung. Damit scheinen die Buckelpisten-Entscheidungen am Samstag und Sonntag gesichert. Wegen des ungewöhnlich warmen Winters war zuletzt tonnenweise Schnee aus höher gelegenen Regionen auf die Hänge transportiert worden.

    Während es in Cypress Mountain auch in den kommenden Tage schneien soll, sagen die Prognosen für Whistler noch schlechteres Wetter voraus. Damit steht die am Samstag geplante erste Alpin-Entscheidung schon vor der offiziellen Eröffnung der Spiele auf der Kippe.

    Bei dem Eröffnungs-Spektakel wird als erster der deutschen Athleten der dreimalige Bob-Olympiasieger André Lange einmarschieren. Der 36-Jährige aus Oberhof ist der fünfte Bobfahrer in der Geschichte der Winterspiele, der die deutsche Fahne tragen wird. Lange gilt zum Abschluss seiner Karriere als Top-Favorit im Zweier- wie im Viererbob. Kurz vor seinem Abflug in die Olympia-Stadt hatte der 36-jährige Oberhofer die Nachricht telefonisch erfahren.

    "Das wird ein sehr bewegender Moment für mich. Das ist eine sehr große Ehre", meinte der Thüringer, der als erster Bob-Pilot das goldene Double wiederholen möchte. Lange soll mit dem erhofften Doppelpack dazu beitragen, dass die deutsche Mannschaft den ersten Platz in der Nationenwertung behauptet. Mit 29 Medaillen (11/12/6) hatten sich die Deutschen in Turin vor vier Jahren die Messlatte sehr hoch gelegt.

    Für einen goldenen Auftakt könnten gleich am Samstag die Biathletinnen um Magdalena Neuner im Sprint sorgen. Am Sonntag hegen die Rodler um Doppel-Weltmeister Felix Loch und die Eisschnellläuferinnen Stephanie Beckert und Daniela Anschütz-Thoms über 3000 Meter die größten Medaillen-Hoffnungen.

    Erwartet wird in Vancouver wieder ein erbitterter Kampf der Deutschen um die Spitzenposition mit den Russen und Amerikanern, die sich nach der Schienbeinprellung von Lindsey Vonn um einen der größten Stars der Spiele sorgen. Die Führende im alpinen Gesamtweltcup zieht in Betracht, die Trainingsläufe auszulassen, will sich aber in den Rennen durchbeißen.

    Ein gewichtiges Wort um die Pole Position wollen die Gastgebern mitreden, die in der Goldgräberstadt Vancouver auf einen wahren Goldrausch hoffen. Mit dem Großprojekt "Own the podium" soll die Kanadier eine peinliche Nullnummer wie in Montreal 1976 oder Calgary 1988 verhindert werden. 117 Millionen kanadische Dollar (knapp 80 Millionen Euro) wurden locker gemacht, um den Höhenflug zu vollziehen. 30 Medaillen sollen laut einer Hochrechnung für den Gewinn der Nationenwertung reichen.

    Lob von höchster Stelle erhielten die Gastgeber schon vor dem ersten Startschuss. "Wir werden 16 Tage pure Magie erleben", verteilte IOC-Präsident Jacques Rogge ein Kompliment an die Spiele, die mit mehr als 2700 Sportlern aus 82 Nationen eine Rekord- Beteiligung verbuchen. Das ambitionierte Ziel ausverkaufter Spiele steht kurz vor der Realisierung. Rund 1,6 Millionen verkaufte Tickets spülten rund 500 Millionen Kanada-Dollar (341 000 Millionen Euro) in die klammen Kassen.

    Die zur Verfügung stehenden 12 000 Hotelzimmer sind ausverkauft. Dennoch rechnen die Chefs des Organisationskomitees VANOC weiter mit einem Finanzloch im Etat von 1,7 Milliarden Kanada-Dollar (1,09 Milliarden Euro). Vor allem die Sicherheitskosten sind gegenüber den Anfangsplanungen explodiert und haben sich versechsfacht.

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