Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Sonstige Sportarten
Icon Pfeil nach unten

Abfahrts-Gold für Defago: "Falscher Didier" siegt

Sonstige Sportarten

Abfahrts-Gold für Defago: "Falscher Didier" siegt

    • |
    Abfahrts-Gold für Defago: «Falscher Didier» siegt
    Abfahrts-Gold für Defago: «Falscher Didier» siegt Foto: DPA

    Die feierten im Zielraum von Whistler den Gewinner der Königsdisziplin und dabei war ihnen egal, dass der "falsche" Didier gewonnen hatte - nicht ihr Gold-Kandidat Cuche, sondern Defago. "Olympiasieger klingt sehr, sehr gut. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Es ist nicht einfach, wenn man immer bei einem Großereignis hohe Ziele hat - und es nicht erreicht. Heute hat es endlich geklappt", sagte Defago nach dem Hundertstel-Duell.

    Der Außenseiter, der bislang nur Edelmetall bei einer Junioren-WM gewonnen hatte, schlug den Favoriten und den "Canadian Cowboys" ein Schnippchen. Silber ging an Aksel Lund Svindal (Norwegen), Bode Miller (USA) holte Bronze - beide lagen mit 7/100 und 9/100 Sekunden nur einen Wimpernschlag von der Spitze entfernt. Der Ebinger Stephan Keppler verpasste die erhoffte Top-Ten-Platzierung deutlich und fuhr nur auf Platz 24. "Ich war ja heute leider nur Nebendarsteller. Ich hoffe, dass im Super-G mehr drin ist", kommentierte Keppler.

    Mit dem nicht erwarteten Coup von Whistler setzte der dreimalige Olympia-Teilnehmer Defago, dem ersten für die Schweiz seit Pirmin Zurbriggen vor 22 Jahren, die große Olympia-Tradition von Abfahrts-Überraschungen fort. Bill Johnson (USA/1984), Tommy Moe (USA/1994), Jean-Luc Cretier (Frankreich/1998) oder Antoine Deneriaz (

    Die Favoriten nach ihm wie Didier Cuche (Schweiz), Manuel Osborne- Paradis (Kanada) oder der nach einem wilden Ritt gestürzte Whistler-Lokalmatador Robbie Dixon bissen sich an der vorgelegten Zeit die Zähne aus. "An diesem bestimmten Tag alle vier Jahre musst du halt mit den richtigen Beinen aufstehen", sagte ARD-Experte Markus Wasmeier. Dann könne man als Fahrer aus dem erweiterten Kreis eben auch die Favoriten schlagen. Auch Miller und Svindal hatten in der Weltcup-Saison noch keine Bäume ausgerissen und holten sich die ersten olympischen Abfahrt-Medaillen. "Ich wollte perfekt fahren - ich weiß auch, wo ich die Fehler gemacht habe. Aber ich bin sehr glücklich über die Medaille", meinte Miller.

    Zwei Tage vor der Damen-Abfahrt mit Maria Riesch und der amerikanischen Top-Abfahrerin Lindsey Vonn konnten die Eidgenossen die erste alpine Goldmedaille dieser Spiele einfahren. Dagegen ging der Alpin-Rivale Österreich wie in dieser Weltcup-Saison in der Abfahrt wieder leer aus. "Aus rot-weiß-roter Sicht laufen die Spiel zähe an. Nach fünf Bewerben, in denen realistische Medaillenchancen bestanden, ist die Ausbeute mit einer Bronzemedaille dürftig", sagte Alpin-Chef Hans Pum.

    Nach dem Wetterchaos der vergangenen Tage hatte das Warten endlich ein Ende. Die Dave-Murray-Piste, um die es vor Olympia eine regelrechte Geheimniskrämerei gab und den Kanadiern zum Training vorbehalten war, präsentierte sich bei leichten Minusgraden und bewölktem Himmel anders als beim einzigen Testlauf. Und Hobby-Angler Defago, der schon im Training im vorderen Feld mit dabei war, kam mit den neuen Bedingungen am Besten zurecht und fischte vor den Augen von Glücksbringer Simon Ammann das erste Gold. "Ein cooler Hund. Er hat alle überrascht, ist super gefahren", sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Unten raus habe er ein "brutales Gerät" gehabt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden