Der deutsche Schwergewichtsprofi Agit Kabayel sieht gute Chancen für Amateurboxer Nelvie Tiafack auf den Olympiasieg in Paris. «Auf jeden Fall traue ich ihm Gold zu», sagte der 31-Jährige der Mediengruppe «Münchner Merkur/tz». Das olympische Boxen finde vor allem «auf der mentalen Ebene statt. Jeden Kampf muss man wie ein Finale sehen. So muss man auch kämpfen. Wenn Nelvie das macht, ist alles möglich für ihn. Er muss sich sicher vor niemandem verstecken. Das hat er schon im ersten Kampf gezeigt.»
Superschwergewichtler Tiafack hatte zum Auftakt gegen Mahammad Abdullayev aus Aserbaidschan klar gewonnen. Im Viertelfinale am Freitag (17:38 Uhr) kämpft der 25 Jahre alte Kölner gegen den Italiener Diego Lenzi in der Gewichtsklasse über 92 kg bereits um eine Medaille. Die Verlierer der Halbfinals bekommen beide Bronze.
Perfektes Sprungbrett zu den Profis?
Kabayel glaubt, dass sich Tiafack bei dessen angestrebtem Wechsel ins Profilager «dort gut präsentieren» könne. Der Bochumer unterstrich: «Olympia ist die perfekte Bühne für den Übergang in den Profibereich.» Tiafack ist der letzte verbliebene deutsche Teilnehmer beim olympischen Boxturnier. Die Chemnitzerin Maxi Klötzer und der Münchner Magomed Schachidov waren in der ersten Runde ausgeschieden.
Die Förderung von Talenten müsse deutlich gesteigert werden, «wenn man möchte, dass Deutschland wieder eine Boxmacht wie früher wird», sagte Kabayel. Der Markt in Deutschland liege derzeit am Boden: «International werde ich von allen großen TV-Sendern eingeladen», sagte der Profi. In Deutschland klopfe dagegen «nicht mal das Frühstücksfernsehen an».
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