Die Entscheidung ist gefallen: Noussair Mazraoui bleibt nach dem Wirbel um einen pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag im Kader des FC Bayern München. Laut Mitteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters vom Freitag bedauert der marokkanische Außenverteidiger "Irritationen". Er verurteile "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation", sagte Mazraoui in der Mitteilung. Der 25-Jährige hatte in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird. Am Samstag gegen den FSV Mainz 05 fehlt der Außenverteidiger aber verletzt.
Der FC Bayern hatte, nachdem der Außenverteidiger den Post geteilt hatte, ein Gespräch mit ihm angekündigt. Nach seiner Rückkehr von der Auswahl Marokkos am Mittwochabend fand dies mit der Führung des Vereins statt, auch Trainer Thomas Tuchel sprach mit dem Profi, der im Sommer 2022 von Ajax Amsterdam nach München gekommen war. Die Kritik war groß gewesen: Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte das Vorgehen Mazraouis als "unsägliche Entgleisung" bezeichnet.
Tuchel sorgt sich um Israel-Torwart Peretz: "Haben Fürsorgepflicht"
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sagt in der Stellungnahme: "Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben." Und weiter: "Der FC Bayern und Noussair Mazraoui treten der Übertragung des Nahost-Konflikts und seiner Gewalt in das dem Frieden verpflichteten Deutschland entschieden entgegen. Hass und Gewalt jeder Art haben in der politischen Kultur Deutschlands keinen Platz", hieß es in der Mitteilung. "Der FC Bayern steht an der Seite der jüdischen Gemeinde Deutschlands und an der Seite Israels; nichts rechtfertigt die Ermordung von Kindern und Familien."
Der FC Bayern hat eine besondere Beziehung zu Israel: einerseits wegen seines langjährigen Präsidenten Kurt Landauer, der als Jude von den Nazis verfolgt wurde. Andererseits steht mit Daniel Peretz derzeit ein israelischer Torwart im Kader des FC Bayern. Bayern-Trainer Tuchel betonte, sich auch mit Peretz auseinandergesetzt zu haben - nicht nur wegen des Posts, sondern auch wegen der allgemeinen Situation in Israel. "Wir haben eine Fürsorgepflicht." Tuchel ist aber überzeugt davon, dass die politischen Konflikte kein Problem für das Zusammenspiel zwischen Mazraoui und Peretz sein werden: "Eine Kabine ist unabhängig von religiösen Überzeugungen und kulturellen Unterschieden immer ein Ort, an dem man friedlich und freundschaftlich auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet." (mit dpa)