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Skispringer Geiger kritisiert neue Regel im Skisprung-Weltcup als "völligen Schwachsinn"

Skispringen

Karl Geiger kritisiert neue Regel im Skisprung-Weltcup als "völligen Schwachsinn"

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    Der Winter kann kommen: Karl Geiger freut sich auf den Weltcup-Auftakt der Skispringer in Lillehammer.
    Der Winter kann kommen: Karl Geiger freut sich auf den Weltcup-Auftakt der Skispringer in Lillehammer. Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Nein, mit dieser neuen Regel des Ski-Weltverbandes Fis können sich die Skispringer nicht anfreunden. Die Kritik ist aus allen Wortmeldungen herauszuhören. Und doch müssen alle damit leben, wenn die Saison am Freitag in Lillehammer mit einem Mixed-Team-Wettkampf beginnt (16.15 Uhr/ARD und Eurosport). Am Samstag und Sonntag folgen jeweils die Einzelspringen der Frauen und Männer. Künftig wird für alle Sportlerinnen und Sportler die Landung noch wichtiger. Sprungrichter sollen mehr Punkte abziehen, wenn ein Athlet dabei keinen technisch anspruchsvollen Telemark zeigt. „Ich finde es einen völligen Schwachsinn. Die Kampfrichter geben eh schon eine subjektive Bewertung ab“, kritisiert Karl Geiger die Regeländerung, auf die sich alle einstellen müssen.

    Die Zuschauer wollen weite Sprünge sehen. Doch wenn die Skiadler über dem kritischen Punkt einer Schanze landen, ist es schwer, den sauberen Telemark zu setzen. „Wir sind hier nicht im Eiskunstlauf, wo es subjektiv bewertet wird. Wir wollen, dass der weiteste Sprung gewinnt. Landung gehört dazu, aber die Kampfrichter aufzuwerten, verstehe ich nicht“, sagt der Oberstdorfer. Geigers Teamkollege Markus Eisenbichler, der nach seiner schwachen Vorsaison ohne Weltcup-Einsatz sein Comeback im A-Team feiert, bezeichnete die Regel bereits als „total bescheuert“.

    Karl Geiger über den perfekten Sprung

    Wenn Geiger jedoch über seinen Sport spricht, ist die Liebe zum Skispringen noch immer herauszuhören. „Den perfekten Sprung wird man nicht haben. Da sind immer Ecken und Kanten drin. Man muss es auf so breite Füße stellen, das ein optimaler Sprung heraus kommt“, sagt der Oberstdorfer, als er im Herbst seine Springer-Ausrüstung in der Messe Nürnberg abholt. Die Skispringer sprechen von ihrem „Flugsystem“, das sie sich in jedem Jahr neu erarbeiten müssen.

    In der vergangenen Saison haderte der Athlet mit seinen Leistungen. Nach einem guten Auftakt mit zwei Weltcup-Siegen in Klingenthal reiste der 31-Jährige als einer der Mitfavoriten zur Vierschanzentournee in seine Heimat nach Oberstdorf. Dort siegte sein Teamkollege Andreas Wellinger, der in der Gesamtwertung schließlich den zweiten Platz hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi belegte.

    Vorfreude auf den Olympiaort Lillehammer

    Geiger kam nicht richtig in die Spur und landete in der Tournee-Wertung auf Rang 14. Der weitere Saisonverlauf war enttäuschend für ihn. „Ab Januar war es eher ein harter Tobak. Da hatte ich richtig zu kämpfen und bin nicht mehr aus dem Strudel herausgekommen.“ Auch im Sommertraining hatte der gebürtige Allgäuer Probleme. „Bis August hatte ich eine starke Phase, danach einen Durchhänger“, erzählt der DSV-Springer, der mit der Anfahrtsgeschwindigkeit nicht zufrieden war.

    Doch inzwischen sieht sich Geiger gerüstet für den Weltcup-Auftakt „Ich fühle mich bereit, jetzt mal loslegen zu können.“ Im Olympiaort von 1994 hält der Oberstdorfer noch den Rekord auf der kleinen Schanze. Geiger springt gerne in Norwegen: „Das Ambiente in Lillehammer mit der olympischen Fackel an der Anlage ist speziell und immer wieder beeindruckend. Die Schanzen sind imposant und nicht ganz einfach zu springen.“

    Skispringerinnen starten mit neuem Trainer

    Neben den drei deutschen Topspringern Geiger, Wellinger und Rückkehrer Markus Eisenbichler nominierte Bundestrainer Stefan Horngacher noch Stephan Leyhe, Pius Paschke, Philipp Raimund und Neuling Adrian Tittel. Der 20-Jährige Tittel gilt als großes Talent und soll behutsam an die Skisprungelite herangeführt werden.

    Die Frauen starten mit einem neuen Bundestrainer in die Saison. Nach dem Abgang des langjährigen Frauen-Coaches Andreas Bauer gab es es einige Wechsel auf der Position. Nun hat mit dem Österreicher Heinz Kuttin ein Mann mit 25-jähriger Trainererfahrung das Kommando übernommen. Kuttin arbeitete zuvor vier Jahre lang für die Nordischen Kombinierer und übernahm im Sommer die deutschen Skispringerinnen. Als Ziel nennt der 53-jährige einen Podiumsplatz in Lillehammer und hat dabei seine Topspringerinnen Katharina Schmid und Selina Freitag im Blick.

    Katharina Schmid dachte über Karriereende nach

    Schmid erzählt, dass sie nach der vergangenen Saison, die alles andere als optimal verlaufen war, auch über das Karriereende nachdachte. Aktuell ist das für die siebenmalige Weltmeisterin jedoch kein Thema. „Die Vorbereitung läuft und lief super. Es ist zumindest im Training eine gewisse Leichtigkeit dabei“, sagt die 28-Jährige. In Lillehammer zu fliegen, sei für sie immer „etwas Besonderes“. Die große Anlage zählt zu ihren Lieblingsschanzen. Die Allgäuerin kann es wie ihre Teamkolleginnen und Kollegen kaum erwarten, sich in die Tiefe zu stürzen: „Das Team ist bereit, ich bin bereit - wir freuen uns, dass es losgeht!“

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