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Skispringen: Wenn die Interims- zur Dauerlösung wird

Skispringen

Wenn die Interims- zur Dauerlösung wird

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    Thomas Juffinger trainiert in diesem Winter die deutschen Skispringerinnen.
    Thomas Juffinger trainiert in diesem Winter die deutschen Skispringerinnen. Foto: DSV

    Er hat sie einfach nicht mehr erreicht. Sagte Maximilian Mechler selbst. Für einen Trainer ist es kein Nachteil, wenn ihm seine Schützlinge zuhören. Und im Idealfall noch das umsetzen, was er ihnen rät. Gelingt nicht immer, was auch aus anderen Sportarten bekannt ist. Da sollen die Hauptakteure auf dem Feld auch schon mal gegen ihren Übungsleiter gespielt haben. Hört man immer wieder. Sind also die deutschen Skispringerinnen gegen Mechler gesprungen? Sind sie absichtlich früher gelandet, weil ihnen ein Ende der Zusammenarbeit sinnvoll erschien? 

    Mechler jedenfalls hatte vor knapp zwei Wochen seinen Rücktritt erklärt. Seit April 2021 war der 39-Jährige Bundestrainer der deutschen Skispringerinnen gewesen, grundsätzlich war es eine erfolgreiche Zeit. Bis es eben nicht mehr ging. Zumindest aus Mechlers Sicht, der allerdings einräumte, dass der Zeitpunkt kurz vor Saisonbeginn nicht ideal gewesen sei. Wenn er aber eben seine Mädels nicht mehr erreicht: Was bliebe als Alternative?

    Mechler also ging, die hektische Suche nach einem Nachfolger begann. Natürlich wurde Andreas Bauer angefragt, der jahrelange Erfolgstrainer. Zu einer erneuten Zusammenarbeit aber kam es nicht. Bauer ist mittlerweile für den Weltverband Fis im Einsatz, da ging sich eine Trainertätigkeit im deutschen Team einfach nicht aus. Was also tun?

    Juffinger wird von einem großen Trainerteam unterstützt

    Wie häufig bei Trainerwechseln, rückt zunächst einmal der Assistent in den Vordergrund. Auch zu sehen kürzlich in der Fußball-Bundesliga, als Union Berlin zumindest zeitweise von Marco Grote trainiert wurde, was zu einem 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg reichte. Am Sonntag wurde in der Hauptstadt allerdings mit Nenad Bjelica der neue Cheftrainer präsentiert. 

    Auch bei den Skisprungfrauen hofften die Verantwortlichen wohl auf einen ähnlichen Verlauf. Vergeblich. Es bleibt den kompletten Winter über bei der Interimslösung, wie Sportdirektor Horst Hüttel erklärte. Thomas Juffinger, der ehemalige Assistent, behält das Sagen. Ihn unterstützt ein Trainerteam, das sich in der Zusammensetzung von Weltcup zu Weltcup verändern kann. 

    Sportdirektor Hüttel ist überzeugt, dass es den Skispringerinnen trotz der ungewohnten Maßnahme an nichts fehlen werde. Dass die Betreuung rundum geglückt sein wird. Letztlich sind die Athletinnen ja nicht ganz schuldlos an der jetzigen Situation. Sie hätten ja nur weiterhin auf Maximilian Mechler hören und ihm das Gefühl geben können, dass er sie noch erreiche.

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