Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Vierschanzentournee: Karl Geiger springt in Oberstdorf am Podest vorbei

Vierschanzentournee

Karl Geiger springt in Oberstdorf am Podest vorbei

    • |
    Der Druck auf den Oberstdorfer Karl Geiger war doch größer, als der Skispringer selbst gedacht hat. Der 28-Jährige landete zum Auftakt der 70. Vierschanzentournee auf dem fünften Platz.
    Der Druck auf den Oberstdorfer Karl Geiger war doch größer, als der Skispringer selbst gedacht hat. Der 28-Jährige landete zum Auftakt der 70. Vierschanzentournee auf dem fünften Platz. Foto: Benedikt Siegert

    Im Dauerregen von Oberstdorf hat es nicht ganz für die Spitze gereicht: Nach dem zweiten Sprung schlug sich Karl Geiger mit beiden Händen im Auslauf auf die Oberschenkel. Der 28-Jährige verpasste als Fünfter vor leeren Rängen im Stadion am Schattenberg das Podest. Im Vorfeld war der Führende im Gesamt-Weltcup und

    Japaner Kobayashi mit einem grandiosen Satz auf 141 Meter

    Wer nicht unbedingt musste, setzte am späten Mittwochnachmittag in Oberstdorf keinen Fuß vor die Türe. Im Dauerregen verzogen sich fast alle nach drinnen. Nur die Skispringer stürzten sich von der Schattenbergschanze und boten den Fans an den Fernsehgeräten eine spannende Show. Im Finale mussten die besten Springer aus unterschiedlichen Luken starten. Der Grund: Der Japaner Kobayashi segelte mit einem grandiosen zweiten Satz auf 141 Meter. Der Schanzenrekord mit 143,5 Meter von Sigurd Pettersen aus dem Jahr 2013 schien in Gefahr. Auch deshalb musste Geiger, der nach dem ersten Durchgang noch auf Platz drei gelegen hatte, von weiter unten starten.

    Mit den wechselnden Winden am Schattenberg gut zurecht kam Markus Eisenbichler. Der Siegsdorfer, der beim Weltcup zuvor in Engelberg enttäuscht hatte, ballte nach seiner Landung immer wieder die Faust. Vom zehnten Platz im ersten Durchgang arbeitete sich Geigers bester Kumpel auf Rang sieben.

    Severin Freund trägt keinen korrekten Sprunganzug

    Einen bitteren Nachmittag erlebte dagegen Severin Freund. Der 32-jährige Routinier hatte sich über den Umweg im Continental Cup mühsam einen Startplatz bei der Tournee gesichert. Im ersten Sprung des Finales segelte der Ex-Weltmeister auf starke 124,5 Meter und wäre Neunter gewesen. Doch wenig später wurde der Springer des Deutsche Skiverbandes wegen eines nicht korrekten Sprunganzugs disqualifiziert. Der neue Kontrolleur Mika Jukarra prüfte ganz genau und befand den Einteiler als nicht regelkonform. „Das ist sehr, sehr blöd und für mich jetzt bitter, aber es ist zu akzeptieren. Die Kontrollen sind genau und das ist auch gut so“, sagte Freund, der sich zumindest über seine starke Form freuen konnte: „Die Sprünge passen schon, die kann auch keiner wegnehmen. Jetzt heiß es, in Garmisch anzugreifen.“

    Als nächste Station folgt die Qualifikation an Silvester (14 Uhr) und dann am Neujahrstag (14 Uhr/jeweils live in ZDF und Eurosport) das zweite Springen auf der Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen.

    Als Knackpunkt der Vierschanzentournee gilt die Bergiselschanze

    Als der Knackpunkt der Tournee gilt jedoch Innsbruck am 4. Januar. Wer die Bergiselschanze bezwingt, wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit am Ende auch den Goldenen Adler in Händen halten. Mit insgesamt 35 Tagessiegen triumphierten die späteren Gesamtsieger der Vierschanzentournee am häufigsten in Innsbruck. Auch deshalb haben die DSV-Springer vor einigen Wochen den Fokus auf die Bergiselschanze gelegt. „Wir sind im Sommer mehrmals auf der Schanze gewesen. Wie sie ganz genau funktioniert, kann ich auch nicht sagen, aber wir haben uns etwas zurechtgelegt und das werden wir einfach mal durchziehen in

    Oberstdorf-Sieger Kobayashi in der Favoritenrolle

    Die Favoritenrolle hat nun der Oberstdorf-Sieger Kobayashi. Geiger analysierte gewohnt ruhig. „Der Sprung war gut, aber nicht so gut, wie ich es kann“, sagte der 28-Jährige und fügte an: „Die Ausgangsposition ist immer noch gut und wir werden in Garmisch weiterreden.“ Geigers Rückstand in der Tournee-Wertung auf Kobayashi beträgt nur gut drei Meter.

    Auch Bundestrainer Stefan Horngacher sieht den Japaner noch nicht enteilt: „Er hat sich nicht wahnsinnig weit abgesetzt, deswegen sind noch alle Türen offen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden