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Skispringen: Vierschanzentournee wieder nur für Männer: Skispringerinnen werden ungeduldig

Skispringen

Vierschanzentournee wieder nur für Männer: Skispringerinnen werden ungeduldig

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    Selina Freitag will auch bei der Vierschanzentournee springen.
    Selina Freitag will auch bei der Vierschanzentournee springen. Foto: dpa

    Die Frauen scharren mit den Skischuhen, stehen Sprungski am Fuß bereit. Um sich endlich wie ihre männlichen Kollegen bei der Vierschanzentournee in die Tiefe zu stürzen. Offiziell heißt es: Die Veranstalter arbeiten mit Hochdruck daran. Wenn diese Formulierungen im Spiel ist, sollte man hellhörig werden. Dann dauert es. So ähnlich heißt es regelmäßig nach Naturkatastrophen. Da ziehen Politiker scharenweise durch verwüstete Gegenden und versprechen schnelle und unbürokratische Hilfe.

    Skispringerinnen ärgern sich über Vorurteile und Verbandsbosse

    Die Frauen jedenfalls werden ungeduldig. Selina Freitag motzte: „Es wurde schon immer viel gesagt, aber noch zu wenig gemacht.“ Schon immer mussten die Skispringerinnen hart für ihre Interessen ackern. Und gegen üble Vorurteile sowie verbohrte Verbandsbosse ankämpfen. Gian-Franco Kasper, der im Juli dieses Jahres verstorbene Ex-Präsident des Ski-Weltverbandes Fis, hatte noch kurz vor der Jahrtausendwende behauptet, dass Skispringen für Frauen lebensgefährlich sei. Schließlich „könne die Gebärmutter der Skispringerinnen bei der Landung platzen“. Vielleicht schädigt aber auch zu langes Zukucken bei Männerspringen das Gehirn.

    Die Frauen haben sich inzwischen auf den Schanzentischen dieser Welt durchgesetzt – fast. Einen eigenen Weltcup-Wettbewerb gibt es seit 2011. Seit 2014 in Sotschi dürfen die Frauen bei Olympia starten. Nur die Vierschanzentournee konnte das weibliche Geschlecht noch nicht knacken. Am Mittwoch startet die 70. Auflage in Oberstdorf. Wie immer ausschließlich mit Männern.

    Neujahrsspringen für die Frauen ja - aber in Ljubljana

    Immerhin feiert ein Neujahrsspringen der Frauen in diesem Winter Premiere. Aber nicht auf der Großen Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen, sondern auf einer Normalschanze im slowenischen Ljubljana. Die Verantwortlichen arbeiten daran, Frauen und Männer zur Vierschanzentournee an die gleichen Orte zu bringen. Mit Hochdruck.

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