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Skirennfahrer Marco Odermatt liefert unglaubliche Leistungen ab

Ski alpin

Marco Odermatt: Die perfekte Kombination aus Talent und Fleiß

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    Marco Odermatt hat den Sieg im Gesamtweltcup schon sicher.
    Marco Odermatt hat den Sieg im Gesamtweltcup schon sicher. Foto: John Locher, dpa

    Wer sich dieser Tage die Ergebnislisten des alpinen Skiweltcups zu Gemüte führt, stößt unweigerlich auf den Namen Marco Odermatt. Der Schweizer Skifahrer steht an der Spitze der Gesamtwertung. Gleichzeitig führt er die Rankings in den Teilbereichen Abfahrt, Super-G und Riesenslalom an. Einzig im Slalom, wo sich vorzugsweise hoch spezialisierte Techniker tummeln, fehlt der Name Odermatt. 

    Umso häufiger taucht er im Riesenslalom auf. Alle neun Saisonrennen hat er dort bisher gewonnen, saisonübergreifend sind es gar schon derer zwölf. Damit pirscht sich Odermatt scheinbar unaufhaltsam an eine Legende des Skisports heran. Denn noch heißt der Rekord-Seriensieger Ingemar Stenmark. Der mittlerweile 67-Jährige gewann Ende der 1970er mal 14 Rennen hintereinander in einer Disziplin. Mit dem Skifahren von heute hat die Ära des Schweden aber nicht mehr viel gemeinsam. Athletik, Technik, Material, Pistenpräparierung – kaum ein Sport hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so radikal verändert. 

    Selbst ein Alberto Tomba verblasst angesichts Marco Odermatt

    Die Belastungen für die Körper der Athletinnen und Athleten sind extrem gestiegen und damit auch das Verletzungsrisiko. Dazu kommt eine immer weiter zunehmende Spezialisierung der Sportlerinnen und Sportler auf einzelne Disziplinen. Seriensieger werden dadurch immer unwahrscheinlicher. Oder anders ausgedrückt: Odermatts Leistung kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Selbst ein gewisser Alberto Tomba, der vor 30 Jahren neun Slaloms in Folge gewann, verblasst angesichts der Erfolge des Schweizers.

    Der scheint im Alter von 26 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft angekommen zu sein. 20 Mal stand er in dieser Saison schon auf dem Podest, davon 13 Mal ganz oben. "Im Moment passt alles perfekt", sagte er unlängst und kündigte gleichzeitig an. "Ich will jedes Rennen gewinnen, das ist das Ziel." Es ist dieser grenzenlose Hunger nach Erfolg, der Odermatt antreibt. In jedem einzelnen Training gehe er ans Limit, sagte er einmal – um gleich noch anzufügen, dass er seine Konkurrenten nicht verstehe, wenn sie das anders handhabten. "Wie soll ich es denn im Rennen auf einmal schaffen, wenn ich es im Training nicht übe?", fragte er. Außergewöhnliches Talent allein reicht auch einem Odermatt nicht. Erst durch bedingungsloses Training wird daraus der perfekte Athlet. Mancher sieht in ihm gar schon den besten Rennläufer der Alpin-Geschichte die Hänge hinabrasen. 

    Wie viel verdient Alpin-Ass Marco Odermatt?

    Sicher ist, dass sich die Erfolge finanziell auszahlen. 836.485 Euro kassierte Odermatt schon an Preisgeldern. Wie so oft im Profi-Sport kommt das meiste Geld aber von Sponsoren und dem Ausrüster. Das Schweizer Boulevardblatt Blick berichtete jüngst, dass Odermatt in dieser Saison inklusive der Preisgelder auf rund drei Millionen Euro kommen soll. 20 Sponsoren habe er mittlerweile, darunter auch ein österreichischer Brause-Hersteller. Für die Geldgeber ist natürlich auch Odermatts enorme Reichweite in den sozialen Medien wertvoll. „Marco liefert auch neben der Piste. Wir haben häufig sehr langfristige Verträge. Das zahlt sich in der Summe aus und gibt Planungssicherheit. Marco hat ein stabiles Sponsoren-Haus“, wird sein Manager Michael Schiendorfer in der österreichischen Kronen-Zeitung zitiert.

    Läuft alles optimal, fährt Odermatt nach dem anstehenden Weltcup-Finale mit vier Glaskugeln nach Hause ins beschauliche Hergiswil im Kanton Nidwalden. Die größte gibt es für den Gewinn des Gesamtweltcups und ist dem Schweizer schon längst nicht mehr zu nehmen. Momentan führt er in der wichtigsten Wertung mit 1056 Punkten Vorsprung auf den Österreicher Manuel Feller, der in diesem Winter 846 Zähler gesammelt hat. Mit Marco Schwarz und Aleksander Aamodt Kilde verletzten sich aber die zwei vermeintlich größten Konkurrenten schwer und mussten die Saison vorzeitig beenden. Fraglich allerdings, ob sie diesem Odermatt viel entgegenzusetzen gehabt hätten. 

    Felix Neureuther schwärmt von Odermatts Leistungen

    Bedingt durch die Absagen des vergangenen Wochenendes, als in Kranjska Gora eigentlich ein Riesenslalom und ein Slalom hätten stattfinden sollen, stehen für die Ski-Profis nur noch die Rennen des Weltcupfinales ab dem kommenden Samstag im österreichischen Saalbach an. Offen ist nur noch, ob Odermatt dort dann auch die kleinen Kristallkugeln in den beiden Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G holt. 

    Experten wie Felix Neureuther haben daran wenig Zweifel. Immer wieder hatte der ARD-Experte im Laufe des Winters von den skifahrerischen Fähigkeiten Odermatts geschwärmt. "Der Kerl ist einfach der Wahnsinn." Odermatt selbst erträgt den Trubel um seine Person mit Gleichmut. Allüren sind ihm fremd. Daran wird auch eine weitere Bestmarke nichts ändern. Der legendäre Hermann Maier hatte 743 Punkte Vorsprung, als er im Jahr 2001 den Gesamtweltcup gewann. Rekord. Noch. 

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