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Selbstbéwusstsein pur beim DFB: Bundestrainer Nagelsmann mit Erfolgsformel vor Spanien

Fußball-EM 2024

Selbstbewusst ins Quasi-Finale gegen Spanien: Nagelsmann setzt auf Jamal statt Yamal

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    Bundestrainer Julian Nagelsmann demonstriert vor dem Spiel gegen Spanien Selbstbewusstsein.
    Bundestrainer Julian Nagelsmann demonstriert vor dem Spiel gegen Spanien Selbstbewusstsein. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Deutschland steht in einem EM-Viertelfinale gegen Spanien – noch im November hätte dieses Szenario die Alarmglocken läuten lassen. Einerseits auf positive Weise, weil nach den Pleiten gegen Österreich und der Türkei kaum einer mit dem Erreichen der Runde der letzten acht Teams gerechnet hatte. Andererseits, weil mit Spanien eine Mannschaft wartet, gegen die die Bilanz der letzten Jahre ohnehin nicht gerade rosig aussieht. Bitterer Tiefpunkt war ein 0:6 in der Nations League im November 2020. Wie viel sich seither getan hat, war auf der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitagabend zu merken. Dort war das Selbstbewusstsein beim deutschen Team zu spüren, es endlich mal wieder gegen Spanien zu packen.

    Auf eine knackige Formel brachte Julian Nagelsmann die Herangehensweise gegen Spanien auf den Punkt. Als er nach Lamine Yamal, dem spanischen Wunderkind, gefragt wurde, antwortete der Bundestrainer: „Mein Fokus liegt weniger auf Yamal und mehr auf Jamal.“ Letztgenannter führt mit drei Treffern die Torjägerliste an, heißt mit Nachnamen Musiala und spielt glücklicherweise für die deutsche Auswahl. Soll heißen: Auch Spanien muss sich vor der deutschen Elf vorsehen. Die Aufgabe sei nicht einfach, aber „absolut lösbar“. Die DFB-Elf will den Europameister von 2008 und 2012 mit dem eigenen dominanten Ansatz stoppen, so Nagelsmann: „Wir haben den Anspruch, selbst den Ball zu halten.“ Nach Ballverlusten soll es keinen Rückzug geben: „Wir wollen sie dann attackieren, ihnen den Ball wegnehmen.“ Dass die Begegnung von vielen Beobachtern als eine Art vorgezogenes Finale gesehen wird, erhöhe den Reiz noch zusätzlich. „Wir haben ein großes Spiel vor der Brust, Spanien will auch den Titel haben. Mal sehen, wie interessant die Partie am Ende für die Zuschauer wird.“

    Spielt Sané oder Wirtz gegen Spanien? Für Nagelsmann ein Luxus

    Dass einige Personalentscheidungen wie die, ob nun Leroy Sané oder Florian Wirtz von Beginn an spielt, noch offen sind – auch das sei doch ein Indiz für die eigene Stärke, so der Coach: „Wenn man sich zwischen Leroy und Flo entscheiden muss, ist das etwas Gutes.“ Beide stellen für Nagelsmann, wie er immer wieder betonte, uneingeschränkte Weltklasse dar.

    Die eher dunkle Vergangenheit gegen Spanien spiele für ihn keinerlei Rolle, so Nagelsmann: „Ich war bei keinem dieser Spiele selbst dabei. Wenn ich jetzt 20 Spiele mit Deutschland mache und keines gegen Spanien gewinne, werde ich mich dazu äußern.“ Auch die 0:6-Demütigung vor knapp zwei Jahren spiele bei ihm keinerlei Rolle, versicherte der 36-Jährige: „Ich war nicht dabei und kann deswegen nicht sagen, was schiefgelaufen ist. Sollten einige meiner Spieler Rachegelüste haben, sollen sie es auf dem Platz ausleben.“

    Ilkay Gündogan steht sinnbildlich für den Aufschwung in der Nationalmannschaft

    Einer von jenen Spielern, die bei der Pleite über 90 Minuten auf dem Feld standen, sollte wenig später auf demselben Podest wie zuvor Nagelsmann Platz nehmen: Ilkay Gündogan. Der steht wie wenig andere Kicker symbolträchtig für die Wandlung, die die Nationalmannschaft genommen hat: Zu Turnierbeginn noch kritisch beäugt, sind die Kritiker des 33-Jährigen nach starken Leistungen nahezu komplett verstummt. Vor allem der Auftritt in Stuttgart, wo die deutsche Mannschaft nun wieder Station macht, bleibt vom Kapitän in Erinnerung: Am zweiten Vorrundenspieltag war er mit einem Tor und einer Vorlage der Mann des Spiels gegen die Ungarn.

    Grund genug also für Gündogan zu sagen: „Wir spielen beide auf hohem Niveau. Es gibt keinen Grund, nicht selbstbewusst in das Spiel zu gehen.“ Dass Spanien in den letzten Spielen besser war, sei Teil der Wahrheit, aber: „Zuletzt waren sie oft besser als wir. Aber wir wollen das nun ändern.“ Sollte es klappen, wäre es eine Ansage an das restliche Teilnehmerfeld. Und wenn nicht – ist das Turnier dann dennoch gelungen? Nagelsmann: „Ich hoffe, ich werde das Spiel als Halbfinal-Teilnehmer bewerten.“

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