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San Marino: Vom Fußballzwerg zur Nations-League-Sensation

Fußball

San Marino auf dem Weg zum WM-Titel

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    Nicola Nanni (mit der Nummer neun) bejubelt mit seinen Mannschaftskameraden den Treffer zum 2:1 gegen Liechtenstein.
    Nicola Nanni (mit der Nummer neun) bejubelt mit seinen Mannschaftskameraden den Treffer zum 2:1 gegen Liechtenstein. Foto: Luka Kolanovic, Imago

    Auf einmal nimmt die Evolution dann rasant Fahrt auf. Über Milliarden Jahre hinweg tut sich so gut wie nichts. Hier ein bisschen Einzeller, da ein wenig Fotosynthese, als großer Wurf gilt ja schon die Entwicklung von Landlebewesen. Dann aber betritt der Mensch mit Zarathustra-Gepauke die Weltbühne. Krönung der Schöpfung, macht sich die Welt, widewidewitt sie ihm gefällt. Im evolutionären Handumdrehen ersinnt er die tollsten Erfindungen. Das Auto beispielsweise. Mit dem fährt er ins Fitness-Studio, um sich dort zu bewegen.

    Auch im Sport sind von Zeit zu Zeit Evolutionssprünge zu sehen. Dick Fosbury etwa, der beschloss, rücklings über Latten zu hüpfen. Und nun: die Fußballer San Marinos. Die Kicker des Zwergstaates traten 1990 erstmals zu einem offiziellen Länderspiel an. Die stolze Nation musste 24 Jahre warten, ehe sie den ersten Sieg feiern konnte. Ein heroisches 1:0 gegen Liechtenstein beendete das Zeitalter der Niederlagen. Zwar dauerte es weitere zehn Jahre, bis der nächste Erfolg gelingen sollte, aber der Ton war gesetzt. Im September des Jahres 2024 rangen die san-marinesischen Helden erneut Liechtenstein nieder und jetzt vergingen lediglich zwei Monate, ehe Triumph Nummer drei gefeiert wurde.

    San Marino feiert den Aufstieg in der Nations League

    Am Montagabend bezwang die Elf von Trainer Roberto Cevoli in einem epischen Kampf abermals die nun zu bemitleidenden Liechtensteiner mit 3:1. Nicht nur, dass damit der erste Auswärtssieg der Geschichte San Marinos gelang, die Mannschaft sicherte sich zudem noch den ersten Platz in ihrer Nations-League-Tabelle und verwies Gibraltar auf den zweiten Rang. Aufstieg! Dank des höchsten eigenen Sieges aller Zeiten! Und das, obwohl das Team zur Halbzeit noch mit 0:1 zurückgelegen hatte und in der Blitztabelle auf dem letzten Platz – noch hinter Liechtenstein! - lag.

    Lorenzo Lazzari schob kurz nach der Halbzeit zum Ausgleich ein und dann kam Nicola Nanni, Schrecken der Abwehrreihen. Mit dem verwandelten Foulelfmeter zum 2:1 schob er sich auf Platz zwei der Rekordschützen San Marinos. Es war sein dritter Treffer im Nationaldress.

    Läuft die derart beschleunigte Fußballentwicklung San Marinos in dieser Geschwindigkeit weiter, besteht 2026 für die arrivierten Fußballnationen letztmals die Chance auf den WM-Titel. Spätestens danach ist das Zeitalter San Marinos angebrochen. Man muss das nicht glauben. Aber die Dinosaurier waren auch schneller weg, als es ihnen lieb gewesen wäre.

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