Sie wurde als "Gold-Rosi" berühmt, die durch ihre Leistungen bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck das ganze Land in einen Winterzauber hüllte. Nun ist Rosi Mittermaier im Alter von 72 Jahren in Garmisch-Partenkirchen nach schwerer Krankheit gestorben. Die Familie der ehemaligen Skirennläuferin bestätigte ihren Tod dem BR. "Wir als Familie geben die traurige Nachricht bekannt, dass unsere geliebte Ehefrau, Mama und Oma am 04.01.2023 nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen ist", zitiert der BR Christian, Ameli und Felix Neureuther.
Rosi Mittermaier ist tot: 1976 wurde sie zu "Gold-Rosi"
Rosi Mittermaier war am 5. August 1950 in München geboren worden. Sie wuchs allerdings in Reit im Winkl auf einer Alm auf. Ihre Eltern unterhielten dort eine Gaststätte mit angeschlossener Skischule.
Zum ersten Mal stand Mittermaier mit drei Jahren auf Skiern. Ihr Vorbild war ihre ältere Schwester. Doch die jüngere der beiden Mädchen zeigte noch mehr Talent, weswegen auch der Wunsch der Mutter, dass Mittermaier Ballettunterricht nehmen solle, nicht in Erfüllung ging.
Die Skirennfahrerin debütierte 1967 mit 17 Jahren bei einem Weltcup. Der erste Weltcupsieg folgte zwei Jahre später beim Slalom in Schruns. Das Karriere-Highlight folgte bei dem Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck. Mittermaier gewann beim Slalom und bei der Abfahrt Gold und verdiente sich damit ihren Spitznamen "Gold-Rosi". Am Höhepunkt trat sie ab und beendete ihre Karriere.
In ihrer Biografie "Ski-Zirkus" erinnerte sie sich später an einen Wendepunkt und eine Wandlung im Jahr 1975: "Wenn ich schon zehn kostbare, unwiederbringliche Jahre dem Skisport gegeben und meine sonstigen Talente und mein Privatleben dem Sport untergeordnet hatte, dann musste das Resultat einfach ein anderes als bisher sein." In der Folge hatte sie das Training intensiviert und zu den Olympischen Winterspielen ihre Topform erreicht.
Rosi Mittermaier: Soziales Engagement, Familie im Mittelpunkt und "eine von uns"
Als Sportlerin war Mittermaier auch wegen ihrer ehrlichen, bodenständigen und natürlichen Art beliebt. Nach dem Karriereende änderte sich das nicht. Daher wurde sie auch immer wieder als "eine von uns" bezeichnet. Dem Ski-Zirkus blieb Mittermaier treu. Das war durch ihre Ehe mit dem Slalomspezialisten Christian Neureuther und dem gemeinsamen Sohn Felix Neureuther, der in den Schneespuren der Eltern folgte, auch kaum anders möglich. Immer wieder fieberte sie an der Skistrecke mit.
Abseits der beschneiten Pisten machte sich Mittermaier durch ihr soziales Engagement einen Namen. Sie agierte als Schirmherrin der 1999 gegründeten Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und war Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund. Sie schaffte es gemeinsam mit ihrem Mann Christian Mittermaier viele Menschen für das Skifahren, Nordic Walking und regelmäßige Bewegung zu begeistern. Bis zu ihrem Tod blieb Mittermaier ein Familienmensch, der die Berge in ihrer Heimat liebte. Für viele Menschen wird sie als "Gold-Rosi" und "eine von uns" in Erinnerung bleiben.