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Ronaldo irrte sich: Der tiefe Fall des Fabio Paim

Glosse

Wenn sich selbst Cristiano Ronaldo irrt

Marco Scheinhof
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    Cristiano Ronaldo war von den Fähigkeiten von Fabio Paim überzeugt.
    Cristiano Ronaldo war von den Fähigkeiten von Fabio Paim überzeugt. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Cristiano Ronaldo muss es wissen. Der Ausnahmekicker, der Rekord um Rekord bricht. Der auf dem Feld glänzt und in den sozialen Netzwerken so viele Follower hinter sich vereint wie kaum ein anderer Profisportler. Dieser Ronaldo also sprach im Jahr 2003: „Wenn ihr glaubt, dass ich gut bin, dann wartet, bis ihr Fabio Paim seht.“ Eine bemerkenswerte Aussage. Weil sie zeigt, dass in Ronaldo doch ein Stück Bescheidenheit steckt - zumindest vor gut 20 Jahren war das noch so. Das mag sich mittlerweile geändert haben. Zumal Ronaldo damals nicht davon sprach, in welcher Beziehung dieser Paim denn nun genau mit ihm zu vergleichen sei. Womöglich hat er ganz andere Talente, die erst jetzt nach und nach zum Vorschein kommen.

    Als Fußballer jedenfalls, das haben die folgenden Jahre gezeigt, hielt der Portugiese nicht mit. Nicht weil ihm das Talent fehlte. Das hatte er. Mehr als Ronaldo. Viele Beobachter sahen in Paim ein fußballerisches Wunderkind. Ein Ausnahmekönner. Er war aber nicht bereit, mit der gleichen Intensität wie sein Landsmann zu schuften. Entsprechend blieb ihm die ganz große Karriere verwehrt.

    Fabio Paim: Dem frühen Hoch folgt ein tiefer Fall

    Paim durchlief die Jugendakademie von Sporting Lissabon, genau wie Ronaldo. Mit 16 Jahren feierte Paim sein Profidebüt, ein frühes Hoch, dem ein tiefer Fall folgte. Er versuchte sich bei verschiedenen Klubs in Portugal, später wechselte er nach Polen. Ohne großen Erfolg. Unspektakulär beendete er seine Karriere frühzeitig, was man von den folgenden Jahren nicht sagen kann.

    Seit 2019 saß er wegen Drogenhandels im Gefängnis, hinzu kamen zwei Vergewaltigungsvorwürfe, die sich allerdings nicht belegen ließen. Seit kurzem ist er wieder auf freiem Fuß, geläutert und mit dem festen Vorsatz, nun ein ruhigeres Leben zu führen. Mit ganz neuen Ideen, die mit Fußball weniger zu tun haben. Paim würde gerne in einem Pornofilm mitspielen. „Ich meine es ernst, damit würden meine Träume wahr werden“, sagt der 36-Jährige, der Single ist und seine Vorstellungen damit nicht mit einer Lebenspartnerin absprechen muss.

    Diesmal möchte er seinen Plan bis zum Ende durchziehen. Er möchte mehr Standfestigkeit als im Fußball zeigen und nicht schon nach kurzer Zeit die Lust verlieren. Paim jedenfalls ist überzeugt, das nötige Talent auch für diesen Karriereweg zu haben. Was Ronaldo dazu sagt und ob er seinem Landsmann hier ähnlich viel zutraut wie einst als Fußballer, ist nicht überliefert.

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