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Rodeln: Der Hacklschorsch auf den Spuren von Cordoba

Rodeln

Der Hacklschorsch auf den Spuren von Cordoba

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    Kaum jemand, der bayerischer ist als der Hacklschorsch. Dass ausgerechnet sich den Österreichern anschließt: unglaublich.
    Kaum jemand, der bayerischer ist als der Hacklschorsch. Dass ausgerechnet sich den Österreichern anschließt: unglaublich. Foto: Tobias Hase, dpa

    Die Deutschen waren ja mal wirklich wer in der Welt. Möglicherweise nicht sonderlich gut gelitten, aber immerhin erfolgreich. Bauten Autos, die liefen und liefen und liefen. Keine Fußball-Weltmeisterschaft, in der sich die Germanen nicht ins Finale flankten und köpften. Claudia Schiffer sah gut aus und schwieg ansonsten. Heute: Tesla, Vorrunden-Aus und Heidi Klum.

    Eine Bastion aber blieb den Deutschen aber noch. Es gibt nur wenige Angelegenheiten, die von derart zweifelhafter Ästhetik sind, ein Mann aber schaffte es, würdevoll als rodelnde Weißwurst zu glänzen: der Hacklschorsch, Beckenbauer des Eiskanals.

    Der Hacklschorsch war Medaillengarant, als Athlet wie später auch als Trainer. Er machte sich sogar um die angelsächsischen Fans der Winterspiele verdient. Niemand hat je plakativer über seine Außenseiterrolle gesprochen: "The goldmedal hangs very high for me", sagte er vor den Spielen 1994. Nie hing aber eine goldmedal too high für ihn. Er hat sie alle gehabt. Er war das lebende Symbol überlegener deutscher Ingenieurskunst und nicht zuletzt seinen Tüfteleien haben die Deutschen sämtliche Goldmedaillen zu verdanken, die sie in den olympischen Rodelwettbewerben von Peking gewannen. Schluss, aus, vorbei.

    Anderswo ist der Schnee immer weißer

    Hackl wird fortan Mitglied des Trainerteams der Österreicher sein. Die Schmach von Córdoba erscheint somit nur noch nichtig und klein. Die Folgen für die Österreicher aber werden ähnliche sein. Hilfsausdruck: Eintagsfliege. Sowie ein Adler den Fischen nicht das Fliegen lehren kann, wird Hackl den Ösis auch nicht beibringen, geschwind auf einem Schlitten Kurven zu nehmen. Skifahren, ja eh, das kann der Ösi. Springen: leiwand. Aber Bretter brauchen sie halt. Die goldmedals im Rodeln aber hängen viel to high.

    Enttäuschend bleibt es freilich trotzdem, dass der Hacklschorsch seine berufliche Zukunft jenseits der Alpen sieht. Aber anderswo ist das Gras immer grüner, die Frauen hübscher und nicht erst seit Falco der Schnee weißer. Was aber wird als Nächstes kommen: Jauch zu Servus TV? Hansi Flick übernimmt die österreichische Fußball-Nationalmannschaft? Söder als Ösi-Kanzler? Bist deppert?

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