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Relegation: So will 1860 München die Klasse halten

Relegation

So will 1860 München die Klasse halten

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    Der abstiegsbedrohte TSV 1860 München muss bei Aufstiegsaspirant KSC ran.
    Der abstiegsbedrohte TSV 1860 München muss bei Aufstiegsaspirant KSC ran. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Die Kieler sind euphorisch, sie träumen vom Aufstieg. Die Münchner "Löwen" wollen ihre geschenkte zweite Chance nutzen. "Wir haben nach Höhen und Tiefen in dieser Saison schon einige Endspiele gehabt. Fakt ist: Wir haben uns da selbst reinmanövriert, aber auch die Chance erarbeitet, in der 2. Liga zu bleiben, jetzt müssen wir sie auch nutzen", erklärte 1860-Trainer Torsten Fröhling. Der klassentiefere Drittligist Holstein Kiel, der beim Relegations-Hinspiel am Freitagabend (20.30 Uhr) Gastgeber ist, gibt vor der ersten Partie die Rolle des Favoriten gerne ab. "Wir sind der Außenseiter. Je länger wir es spannend halten, desto mehr steigen unsere Chancen", sagte Trainer Karsten Neitzel.

    Die jüngere Statistik dürfte Kiel Mut machen. Seitdem die Relegationsspiele zur Saison 2008/09 eingeführt wurden, gewann in fünf von sechs Fällen der Drittligist. Besonders dramatisch wurde es vor einem Jahr: Nach einer 1:3-Heimniederlage kam Darmstadt 98 durch ein 4:2 nach Verlängerung in Bielefeld doch noch weiter. "Ich erwarte ein typisches Relegationsspiel", orakelte Fröhling. 

    Nach Rückschlägen sind die Löwen immer wieder aufgestanden

    Nur drei Jahre spielten die Kieler in der 2. Liga, zuletzt 1981, dagegen weist der langjährige Bundesligist aus München bereits 18 Zweitliga-Spielzeiten auf. Als Abstiegstrainer will Fröhling keineswegs in die "Löwen"-Historie eingehen. "Hoffnung macht mir, dass wir schon öfter nach Rückschlägen aufgestanden sind", betonte der Gäste-Trainer.

    Das letzte Duell gewannen die Münchner, aber es zeigte auch, dass die Norddeutschen mithalten können. In der ersten DFB-Pokalrunde unterlag Kiel am 17. August knapp mit 1:2. Aufgrund ihrer starken Abwehr, die in 38 Saisonspielen nur 30 Gegentreffer zuließ, entwickelten sich die "Störche" von einem Abstiegskandidaten zu einer Spitzenmannschaft der 3. Liga.

    Dagegen rutschten die Sechziger, bei denen der frühere Coach Ricardo Moniz im Sommer sogar vom Aufstieg sprach, immer tiefer ab. "Wenn du so spielst wie gegen Karlsruhe, wirst du auch gegen Kiel nicht bestehen", erklärte Kapitän Christopher Schindler.

    1860 München bereitet sich vor, die Kieler nicht besonders

    Während der Relegationsgegner 1860 München zur Vorbereitung ein Trainingslager in Norderstedt bei Hamburg absolvierte und bereits zwei Tage vor der Partie anreiste, wurde in Kiel wenig verändert. Lediglich die Trainingszeit hat Neitzel auf 20 Uhr verlegt, "damit sich der Körper daran gewöhnt, zu dieser Uhrzeit mehr zu leisten, als nur "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu gucken". Der Kieler Übungsleiter kann aus dem Vollen schöpfen. Fröhling, der die drei Spanier Rodri, Edu Bedia und Ilie Sanchez zu Hause ließ, kann nach einer Gelbsperre wieder auf Gary Kagelmacher zurückgreifen.

    Die Trainer von 1860 München seit dem Bundesliga-Abstieg 2004

    Rudi Bommer 1.7. 2004 bis 4.12. 2004

    Reiner Maurer bis 22.1. 2006

    Walter Schachner bis 17.3. 2007

    Marco Kurz bis 23.2. 2009

    Uwe Wolf bis 12.5. 2009

    Ewald Lienen bis 30.6. 2010

    Reiner Maurer 17.11. 2012

    Alexander Schmidt bis 30.8. 2013

    Friedhelm Funkel bis 6.4. 2014

    Markus von Ahlen bis 19.6. 2014

    Ricardo Moniz 24.9. 2014

    Markus von Ahlen bis 17.2. 2015

    Torsten Fröhling

    Die Kieler verweisen auf positiven Druck auf ihrer Seite, weil sie als klassentieferes Team gewinnen und nichts verlieren können. Die Oberbayern sind bestrebt, ähnlich zu denken. "Im Prinzip ist es ja so: Wir haben ein zweites Leben geschenkt bekommen, waren während des Spiels beim Karlsruher SC schon abgestiegen. Daher müssen wir dankbar sein, dass wir überhaupt in der Relegation antreten dürfen", sagte Präsident Gerhard Mayrhofer. Klar ist aber: Bei einem Abstieg muss noch mehr gespart werden, allein die Fernsehgelder sinken um einige Millionen Euro.  dpa

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