Wer Diego Maradona zuletzt gesehen hat, konnte sich nicht vorstellen, dass diese Kugel, die Hemden im Format von Zwei-Mann-Zelten trug, einmal einer der genialsten Fußballer auf diesem Planeten war. Von mehr als 120 Kilo war die Rede, verteilt auf viel zu kurze 1,65 m. Es gibt auch offensivere Schätzungen. Also hat sich der Argentinier wieder einmal dazu entschlossen, seinen Magen chirurgisch auszutricksen. Medizinischer Zauber ist die einzig angemessene Form der Diät für Maradona und dessen schwereloses Spiel.
Fraglich ist, wie oft sich selbst ein gestählter Maradona-Magen derart düpieren lässt. Man muss es so sagen: Seit der 55-Jährige nicht mehr Fußball spielt, ist sein Leben ständig in Gefahr. Es ist aus dem Leim gegangen wie er selbst. Drogen, Vaterschafts- und Steuerprozesse, Herzprobleme, Fressanfälle – und wieder
Maradonna: Hochzeit mit 33-jähriger Freundin im Dezember
Er halte sich für Gott, hieß es irgendwann. Fußball-Gott war er schon vorher gewesen. Deren Rückkehr ins Irdische erfolgt selten ohne Brüche. Oft sitzen sie noch in den Stadien, wenn das Leben schon weitergezogen ist. Sie wissen nicht, wohin. So bleiben sie einfach.
Maradona blieb Spieler, auch, als er Trainer war. Er war Moderator einer dämlichen Fernseh-Show – „La noche del 10“ –, für die halb Argentinien sich die Nacht um die Ohren schlug. Eine Comicfigur.
Ein Kind im Körper einer Kugel, mit der er sich zuletzt wieder jenem Format genähert hat, das ihm das Vertrauteste auf der Welt ist.
Das galt es nun zu ändern. 35 Kilo müssen schnell runter, später noch mehr. Maradona hat es eilig. Im Dezember will er die 33-jährige Rocio Oliva heiraten. Das ist mit einer Salat-Diät nicht zu schaffen. Also trickst er wieder.
Dabei wäre es gesünder, über die Heirat nachzudenken. Diego und Rocio führen schon jetzt eine turbulente Beziehung, in der gelegentlich die Polizei schlichten muss. Maradonas Leben, man muss das befürchten, wird gefährlich bleiben.