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Randbemerkung: Immer genau hinschauen – auch neben dem Platz

Randbemerkung

Immer genau hinschauen – auch neben dem Platz

Marco Scheinhof
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    Gar nicht so leicht, der Job des Schiedsrichters.
    Gar nicht so leicht, der Job des Schiedsrichters. Foto: Imago (Symbolbild)

    Im Amateurfußball soll das durchaus mal vorkommen. Dass ein Spieler erst kurz vor seinem geplanten Einsatz feststellt, dass ein Toilettenbesuch keine schlechte Idee wäre. Also schnell noch mal neben dem Platz erleichtern, ehe es auf den Rasen geht. So erging es auch Cristian Bunino, einem Italiener. Der 26-Jährige hat bereits für Juventus Turin gespielt, ebenso für die italienische U19-Nationalmannschaft. Er schien ein aufstrebendes Talent, mittlerweile wurde er zurück in Liga drei geworfen. 

    Bunino spielt für Calcio Lecco in der Serie C. Am Sonntag wartete die Partie gegen Piacenza. Bunino stand nicht in der Startelf, in der 76. Minute aber vor der Einwechslung. Just in diesem Moment, als sich seine volle Blase meldete. Bunino suchte sich einen Platz neben dem Platz, dort, wo er hoffte, nicht entdeckt zu werden. Ein stilles Örtchen also. Als alles erledigt war, stand seiner Einwechslung nichts mehr im Weg.

    Bunino betrat den Rasen, er wollte mithelfen, aus dem bisher tristen 0:0 noch einen unterhaltsamen Nachmittag zu machen. Irgendwie gelang ihm das auch - aber nicht auf dem geplanten Weg. Er hatte sich gerade so richtig in der Partie eingefunden, als er schon wieder rausmusste. Der Schiedsrichter hatte einen Hinweis von seinem Assistenten über Buninos kurzes Austreten erhalten. Die Folge war die Hinausstellung. Rot für Urinieren neben dem Platz. Steht so im Regelwerk. Nachdem er Kenntnis darüber erhalten hatte, konnte der Schiedsrichter nicht mehr anders entscheiden. Eine harte Bestrafung für ein kleines Geschäft.

    Beim ersten Einsatz unterlief Petersen ein Missgeschick

    Eine Problematik, mit der Nils Petersen am Wochenende durchaus auch konfrontiert werden könnte. Der Stürmer kickt für den SC Freiburg in der Bundesliga, hat sich aber bereit erklärt, zusammen mit dem Mainzer Anton Stach eine Partie der Bezirksliga Rheinhessen als Schiedsrichter zu leiten. Unterstützt von Bundesliga-Referee Deniz Aytekin. Der Einsatz ist Teil einer Aktion des Deutschen Fußball-Bundes, mit der für die Tätigkeit als Referee geworben werden soll. 

    Ob Petersen da die beste Wahl ist? Als er früher mal eine Partie einer F-Jugend leiten sollte, hatte er seine Uhr vergessen. Zur Halbzeit pfiff er, als die ersten Hinweise und Beschwerden von den Zuschauern kamen, dass doch nun lange genug gespielt sei. Petersen aber hat daraus gelernt. Vor seinem Einsatz am Wochenende möchte er sich eine Checkliste der nötigen Utensilien ausdrucken, um ja nichts zu vergessen. Und ganz wichtig: genau hinschauen. Im Zweifel auch neben den Platz. 

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