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Rafael Nadal verkündet Rücktritt: Das Ende einer Ära im Tennis

Tennis

Nadal hört auf: Ein trauriger Tag für die Tenniswelt

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    Rafael Nadal hört nach diesem Jahr auf. Beim Davis Cup ist er aber nochmal dabei.
    Rafael Nadal hört nach diesem Jahr auf. Beim Davis Cup ist er aber nochmal dabei. Foto: Manu Fernandez, dpa

    Man könnte es sich leicht machen. Rafael Nadal, das ist doch dieser Sandplatzkönig. Dieser Held von Paris, der die French Open in so vielen Facetten dominiert hat. 14 Mal hat der Spanier das Turnier in Frankreichs Hauptstadt gewonnen. Mal spielerisch überlegen, mal kämpferisch gefordert. Doch Nadal ist so viel mehr als nur ein unermüdlicher Wühler auf der roten Asche.

    Am Donnerstag hat der 38-Jährige verkündet, was viele Beobachter erwartet, aber irgendwie auch befürchtet haben. Am Ende dieses Jahres wird er seine Karriere beenden. Schluss mit der Weltreise von Turnier zu Turnier. Schluss mit den Strapazen für einen von einer langen Karriere gequälten Körper. Es ist eine traurige Nachricht. „Der Abschied fällt mir schwer. Aber es ist Zeit, zu gehen und ein neues Kapitel aufzuschlagen“, sagte Nadal in einer Videobotschaft.

    Es war ein Moment voller Gefühle und Emotionen. Es war ein Moment voller Wehmut und Trauer. Millionen Fans auf dieser Welt haben hingeschaut, als Nadal die Worte des Abschieds wählte. Er hatte schon angekündigt, dass 2024 ein Jahr des Ausklangs sei. Aber festlegen hatte er sich bisher nicht wollen, dass es auch tatsächlich sein letztes Karrierejahr wird. Jetzt ist es offiziell.

    „Es ist natürlich eine schwierige Entscheidung, für die ich einige Zeit gebraucht habe. Aber in diesem Leben hat alles einen Anfang und ein Ende“, erklärte Nadel. Für den Schlusspunkt seiner Fabelkarriere hat er sich den passenden Ort ausgesucht. in Malaga findet vom 19. bis 24. November die Finalrunde des David Cups statt. Mit Nadal, zum letzten Mal vor heimischem Publikum.

    2005 begann alles mit dem ersten Titel in Paris

    2005 hatte er erstmals auf dem Sand von Paris triumphiert. Hinterher hatte er davon gesprochen, dass mit diesem Sieg ein großer Traum in Erfüllung gegangen sein. Dass der Grand-Slam-Erfolg große Zufriedenheit in ihm auslöse. Und selbst wenn keine weiteren großen Titel mehr folgen sollten, wäre er glücklich. Knapp 20 Jahre später klingt das nach der Untertreibung des Jahrhunderts.

    Es sind noch viele große Titel gefolgt. 22 Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren insgesamt, der Sieg im Davis Cup und olympisches Gold. Nadal war bereit, sich stetig zu entwickeln. Er mag sich auf Sand am wohlsten gefühlt haben, triumphiert aber hat er auch auf anderen Belägen. 92 Titel hat er gesammelt. Weil er ein echter Allrounder ist. Ein Kämpfer, dessen Hartnäckigkeit viele Gegner zermürbt hat, auch auf schnellen Hallenbelägen.

    Oft ist er mit einer Miene voller Qualen über den Sand geschlurft. Schien besiegt, nur um zu beweisen, dass ein Nadal in Paris eigentlich nicht besiegbar ist. Seinen letzten Titel bei den French Open hatte er 2022 trotz einer hartnäckigen Fußverletzung geholt. Weil er bereit war, Schmerzen zu akzeptieren. Weil er die Grenzen seiner Belastbarkeit verschob. Weil er letztlich auch mit seiner Gesundheit spielte. Nicht ohne Konsequenzen, zusammengerechnet fehlte er wegen Verletzungen vier Jahre. Die Probleme spürte er vor allem in den beiden vergangenen Jahren. „Die Realität ist, dass es einige schwierige Jahre waren, vor allem die letzten beiden. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage gewesen bin, ohne Einschränkungen zu spielen“, sagte Nadal.

    Djokovic ist der Letzte aus dem fantastischen Trio

    Große Siege blieben ihm in diesem, seinem letzten, Jahr als Tennisprofi bisher verwehrt. Bei den French Open unterlag er Alexander Zverev in Runde eins, bei Olympia Novak Djokovic. Der Serbe ist nun der übrig gebliebene Teil des fantastischen Trios. Roger Federer ist bereits im Tennis-Ruhestand, Rafael Nadal folgt in wenigen Monaten. Bleibt noch Djokovic übrig aus der Ära dieser drei Ausnahmekönner.

    Auch das Karrieende von Roger Federer (links, mit Rafael Nadal) war sehr emtional.
    Auch das Karrieende von Roger Federer (links, mit Rafael Nadal) war sehr emtional. Foto: John Walton, dpa

    Nadal ist der perfekte Botschafter für seinen Sport. Weil er nicht nur gewann, sondern auch mit seinem Charakter überzeugt. Trotz aller Emotionlität ließ er sich meist von Vernunft leiten. Nichts geschah ohne Sinn und Verstand. In einer Glitzerwelt, wie es das Profitennis ist, blieb er bemerkenswert uneitel. „Was für eine Karriere, Rafa! Ich habe immer gehofft, dass dieser Tag nie kommen würde. Danke für die unvergesslichen Erinnerungen und all deine unglaublichen Leistungen in dem Spiel, das wir lieben. Es war mir eine große Ehre!“, würdigte Federer die Leistungen seines einstigen Rivalen.

    Nadal also wird sich verabschieden. Er wird sich um seine Tennis-Akademien kümmern, langweilig dürfte ihm da nicht werden. Er wird viel Zeit mit seiner Ehefrau Xisca Perello verbringen und mit seinem zwei Jahre alten Sohn. Und er wird beobachten, wie sich seine Nachfolger schlagen. Allen voran Carlos Alcaraz schlägt sich da ja schon sehr wacker.

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