Rafael Nadal verlässt nach dieser Saison die Tennis-Weltbühne und beendet seine Karriere. Das teilte der 38-Jährige am Donnerstag in einer emotionalen Videobotschaft auf X (Twitter) mit. Sein letztes Turnier wird die Davis-Cup-Finalrunde im November in Malaga sein.
Nadals Videobotschaft zeigte mehrere Höhepunkte seiner außergewöhnlich erfolgreichen Karriere. Er gewann 22 Grand-Slam-Turniere und ist mit 14 Titeln Rekordsieger der French Open. Zudem gewann er 2008 Olympia-Gold im Einzel sowie 2012 im Doppel. Nadal bedankte sich in der Botschaft vor allem bei seinen Fans und sprach von zwei zuletzt schwierigen Jahren. Seine Karriere sei „lang“ und „erfolgreicher, als er es sich hätte vorstellen können“ gewesen. Bei seinem letzten Turnier wolle er noch einmal sein Land repräsentieren. Er fühle sich „sehr glücklich“ über all die Dinge, die er erleben durfte.
„Ich habe die letzten zwei Jahre viel gelitten“, sagte Nadal zuletzt. Spekulationen um sein Karriereende begleiten den Spanier daher bereits das ganze Jahr. „Ich komme hierher, und man fragt mich jeden Tag dasselbe, und am Ende ist es sehr schwierig, wieder zu meiner Bestform zurückzufinden, wenn ich darüber nachdenke, ob ich mich zurückziehen werde oder nicht“, reagierte er zuletzt gereizt auf eine Reporterfrage.
Federers Ratschlag an Nadal: Rücktritt nicht ewig hinauszögern
Sein einstiger Dauerrivale Roger Federer ermutigte Nadal kürzlich, den Rücktritt nicht ewig hinauszuzögern. „Die Zeit nagt an einem. Am Schluss ist es dann vielleicht auch hilfreich, eine Entscheidung irgendwann mal zu treffen. Und dann, wenn es dann mal vorbei wäre, bist du auch einfach mal entspannt wieder und sagst: Ach, zum Glück kein Training, zum Glück keine Matches mehr“, sagte der Schweizer, der seine Karriere 2022 beendet hatte.
Neben seinen 14 Siegen bei den French Open triumphierte Nadal auch viermal bei den US Open sowie je zweimal in Wimbledon und bei den Australian Open. Er war insgesamt 209 Wochen die Nummer eins der Weltrangliste und kassierte mehr als 134 Millionen Euro allein an Preisgeld. Gemeinsam mit Federer und Djokovic bildete Nadal die «Big Three», die das Herren-Tennis fast zwei Jahrzehnte dominierten. «Es gibt nur einen Rafael Nadal. Noch haben wir ihn», sagte Tennis-Legende Boris Becker wehmütig.
Doch Nadals kräftezehrender Spielstil forderte seinen Tribut und Verletzungen warfen den Mallorquiner immer wieder zurück. Vor allem das Müller-Weiss-Syndrom, eine seltene Erkrankung, bei der Knochengewebe des Kahnbeins am Fußskelett abstirbt, machte ihm zu schaffen. (dpa)
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