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Radsport: Team DSM-Firmenich streicht Augsburger Marco Brenner für Vuelta - was nun?

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Team DSM-Firmenich streicht Augsburger Marco Brenner für Vuelta - was nun?

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    Marco Brenner startete bei der Dänemark-Rundfahrt, aus dem Kader der Vuelta wurde er von der DSM-Teamleitung aber gestrichen.
    Marco Brenner startete bei der Dänemark-Rundfahrt, aus dem Kader der Vuelta wurde er von der DSM-Teamleitung aber gestrichen. Foto: Roth

    Eigentlich würde Marco Brenner am Samstag in Barcelona an der Startlinie für die 78. Vuelta a Espana, der letzten Grand Tour des Jahres nach dem Giro und der Tour de France, stehen. Eigentlich – doch kurz vor der Abreise nach Spanien hat dem Augsburger Radprofi sein Team DSM-Firmenich mitgeteilt, dass er aus dem Kader gestrichen worden sei. 

    DSM-Firmenich führt ein eisernes Regiment

    Es ist der vorläufige negative Höhepunkt einer internen Diskussion zwischen dem 20-jährigen Jungprofi und der Teamführung. Als Brenner 2020 beim Team DSM einen Vierjahresvertrag unterschrieb, galt der damals 18-Jährige als eines der größten Radsport-Talente weltweit. Der DSM-Rennstall gilt als eine Talentschmiede, aber mit einem eisernen Regiment. Jedes Detail muss mit der Teamführung abgesprochen werden, das Team hat das Sagen, die Fahrer sind Angestellte.

    Für den Jungprofi zunächst kein Problem. Das gab Halt im professionellen Rennzirkus. Brenner fasste schnell Fuß, durfte dann im vergangenen Jahr noch als 19-Jähriger erstmals an der Vuelta teilnehmen. Er deutete auf einer Etappe mit Platz fünf sein großes Potenzial an. Am Ende wurde er Gesamt-74. Der Plan, Brenner langsam und mit enger Führung an die Worldtour-Spitze heranzuführen, schien aufzugehen.

    Marco Brenner hat mit Spätfolgen zu kämpfen

    Doch seit Saisonbeginn machten sich bei Brenner immer heftiger Spätfolgen bemerkbar, die von einem Unfall mit einem Traktor im April 2020 herrührten. Damals fuhr Brenner noch für das Nachwuchsteam Auto Eder. Unter der immer größeren Trainingsbelastung führte nun eine Fehlhaltung zu Verspannungen, die sich auf Hüfte und Beine auswirkten.

    Verschiedenste Rehamaßnahmen brachten lange nicht den gewünschten Erfolg. Erst als Brenner im Juni in Eigeninitiative seine Sitzposition veränderte und Einlagen für seine Schuhe anfertigen ließ, schien es besser zu werden. Doch dieses Vorgehen, so empfand es das Team, wurde nicht richtig abgesprochen. Es begann zu kriseln. Jetzt statuierte die Teamführung ein Exempel.

    „Natürlich ist die Enttäuschung groß, weil ich ja lange Zeit nominiert war und jetzt kurzfristig aus dem Team genommen wurde. Aber ich kann es schon irgendwie nachvollziehen. Das Team hat seine Prinzipien, und die stehen über alles“, erklärt Brenner gegenüber unserer Redaktion.

    „Was ich aber nicht verstehe ist, dass es kein Alternativprogramm für mich gab. Dass ich als Deutscher nicht mal die Deutschland-Tour fahren durfte und dafür zwei Development-Fahrer nominiert wurden. Da bin ich echt enttäuscht.“ Zwar wurde Brenner nun noch für zwei World-Tour-Rennen in Kanada im September eingeteilt, doch ist das für ihn kein adäquater Ersatz.

    Zumal er sich bei der Dänemarktour (15. Bis 19. August) immer besser fühlte. „Es war schade, weil ich am ersten Tag einen Platten hatte. Ohne diese Panne hätte ich das Nachwuchstrikot gewonnen. Auch mein Rücken hat sich gut angefühlt. Ich bin echt mit positiven Gefühlen am Samstag nach Hause gekommen und dann habe ich am Sonntagabend den Anruf bekommen, dass ich aus der Vuelta raus bin.“

    Marco Brenner: "Alles ist möglich"

    Wie es jetzt weitergeht, werden die kommenden Wochen zeigen. Brenner hält sich bedeckt: „Mein Vertrag läuft ja noch bis 2024. Jetzt müssen wir einfach schauen, dass mein Management mit der Teamleitung eine gute Lösung findet. Egal, wie die aussehen wird. Es ist alles möglich.“ Rauft man sich wieder zusammen, oder trennt man sich? Derzeit sieht es wohl nach Letzterem aus. 

    Brenner feiert nun am Sonntag erst einmal seinen 21. Geburtstag mit seinen Eltern im Schwarzwald anstatt mit seinem Team bei der Vuelta. 

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