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Der Augsburger Marco Brenner schlägt Bora-hansgrohe im Alleingang und wird deutscher Straßenmeister

Radsport

Marco Brenner wird deutscher Meister auf der Straße

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    Der Augsburger Marco Brenner ist der neue deutsche Meister auf der Straße.
    Der Augsburger Marco Brenner ist der neue deutsche Meister auf der Straße. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    Rund 60 Kilometer vor dem Ziel in Bad Dürrheim ließ der Augsburger Radprofi Marco Brenner bei der deutschen Straßenrad-Meisterschaft mal kurz die Muskeln spielen. Im Anstieg nach Aasen griff der 21-Jährige an und sprengte die fünfköpfige Spitzengruppe, die sich schon kurz nach dem Start gebildet hatte. Ein paar Kilometer gab Brenner Gas, ehe er sich wieder einreihte. Aber der Tudor-Profi ließ nicht locker. Zusammen mit Florian Lipowitz (Bora-hansgrohe) fuhr er dann davon und lieferte sich ein packendes Duell mit dem zwei Jahre älteren Konkurrenten. Gemeinsam gingen sie in die letzte Runde über 26 Kilometer und Brenner machte am letzten Anstieg, wieder in Aasen, Ernst. Es war eine Machtdemonstration. Brenner flog davon und setzte den entscheidenden Punch. Am Ende hatte er 55 Sekunden Vorsprung vor Lipowitz und fuhr als deutscher Meister über die Ziellinie. Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) sicherte sich Bronze im Sprint vor Ben Zwiehoff (Bora-hansgrohe). Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) kam nicht mehr ran und wurde Fünfter.

    Marco Brenner wurde 2019 schon deutscher Meister bei den Junioren

    Für Brenner ist es der bisher größte Erfolg in seiner vierjährigen Profikarriere und damit ließ das WorldTour-Team Bora-hansgrohe, das mit acht Fahrern ins Rennen gegangen war und den Titel verteidigen wollte, leer ausgehen. „Ich habe heute alles versucht und bin früh in die Gruppe gegangen. Ich dachte, das wäre eine gute Chance, weil zwei Bora-Fahrer dabei waren und dann hinten nicht so nachgeführt werden könnte“, erklärte er seine Taktik.

    Dass Brenner in dieser Saison gut in Form ist, zeigten schon die bisherigen Ergebnisse. Die Norwegen-Rundfahrt Ende Mai beendete er als Fünfter und bei der stark besetzten Tour de Suisse fuhr er im Gesamtklassement auf Platz 19. Vor der nationalen Meisterschaft hatte Brenner, der am Samstag beim Einzelzeitfahren auf Platz sieben gefahren war, selbstbewusst gesagt: „Wir wollen aufs Podium.“ Er hielt Wort, er stand sogar ganz oben. Schon zum dritten Mal bei einer deutschen Meisterschaft. 2019 und 2020 hatte er sich das Meistertrikot bei den Junioren gesichert. „Ich habe zu meinem Teamkollegen schon gesagt, ich vermisse das Meistertrikot. Es steht mir ganz gut und ich wollte es unbedingt einmal bei der Elite gewinnen“, verriet Brenner im Sieger-Interview bei . Vier Jahre später war es dann so weit. Jetzt darf Brenner ein ganz Jahr das Meistertrikot tragen. 

    Georg Zimmermann wird bei Radsport-DM 2024 in Bad Dürrheim 13.

    Auch für den zweiten Augsburger, Georg Zimmermann, waren die 200 Kilometer von Donaueschingen nach Bad Dürrheim im südlichen Schwarzwald von enormer Bedeutung, für die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Das zeigte die Pressekonferenz, die der Bund deutscher Radfahrer (BDR) am Samstagnachmittag einberufen hatte. BDR-Cheftrainer André Greipel hatte dort (in alphabetischer Reihenfolge) John Degenkolb, Nils Politt, Maximilian Schachmann, Max Walscheid und eben Georg Zimmermann vornominiert. „Hier sitzen fünf Fahrer, die für den Kurs in Paris auf jeden Fall sehr, sehr gut geeignet sind“, präsentierte Greipel seine Kandidaten für das Straßenrennen und das Zeitfahren. 

    Georg Zimmermann (hinten) ließ Nils Politt den ganzen Tag nicht aus den Augen.
    Georg Zimmermann (hinten) ließ Nils Politt den ganzen Tag nicht aus den Augen. Foto: Bernd Weißbrod

    Politt, der deutsche Meister im Zeitfahren, scheint gesetzt, aber Zimmermann machte am Sonntag auf sich aufmerksam. Mit der Titelvergabe hatte der Intermarche-Profi, zwar nichts zu tun. Der 26-Jährige fuhr aber taktisch sehr klug, zeigte, dass er mit seinen Olympiakonkurrenten mithalten kann und überquerte ohne Probleme als 13. zeitgleich mit Schachmann die Ziellinie. Gegenüber Politt (Platz 37) hatte Zimmermann, der 2021 Dritter bei der deutschen Meisterschaft geworden war, sogar drei Minuten Vorsprung, gegenüber Walscheid und Degenkolb je zwei Minuten. Damit hat er seine Chancen auf eine Olympianominierung gewahrt. Jetzt fährt er zur Tour de France, die am 29. Juni in Florenz startet. Bis zum 5. Juli muss der Bundestrainer eine Entscheidung treffen. Vielleicht kann Zimmermann in der ersten Woche der Tour ja noch weitere Pluspunkte sammeln. 

    Doch die gesamte Aufmerksamkeit gehörte am Sonntag Marco Brenner, mit dem Zimmermann bei den E-Racers Augsburg einst mit dem Rennradfahren begann. 

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