Jonathan Milan feierte seinen nächsten Tagessieg bei der Deutschland Tour mit einer herzlichen Umarmung seines Teamkollegen Mads Pedersen. Mit mehr als einer Radlänge Vorsprung hatte der Italiener die Konkurrenz im Massensprint hinter sich gelassen. Nach seinem Erfolg am Vortag im Prolog gewann der 23-Jährige auch die erste Etappe. «Es war eine beeindruckende Fahrt heute. Ich bin nicht so überrascht, aber glücklich», sagte Milan.
Der Allrounder mit Sprint-Expertise setzte sich auf dem leicht hügeligen Teilstück über 176,3 Kilometern zwischen Schweinfurt und Heilbronn im Massensprint vor dem Belgier Jordi Meeus und dem deutschen Rennfahrer Max Kanter durch.
Der 26 Jahre alte Kanter zeigte sich «sehr zufrieden» mit seiner Leistung. «Leider hatte ich im Finale nicht mehr so viel Support. Ein paar Fahrer von uns hatten mechanische Probleme.»
Milan weiter im Blauen Trikot
Der talentierte Milan, der beim diesjährigen Giro d'Italia drei Tagessiege perfekt machte, bleibt in der Gesamtwertung auch der Führende und darf sich weiter das Blaue Trikot überziehen. Der Belgier Jordi Meeus liegt neun Sekunden dahinter, Milans Teamkollege und Ex-Weltmeister Pedersen folgt elf Sekunden zurück auf Rang drei.
Das erste Teilstück warf vorher die Frage auf, ob sich unbändige Ausreißer oder Sprinter die Hoheit im Zielbereich sichern werden. Die minimal wellige Strecke führte die Profis über Würzburg und den Main-Tauber-Kreis in den Norden Baden-Württembergs.
Der dänische Ex-Weltmeister Pedersen, der zum Auftakt hinter seinem Milan Zweiter geworden war, galt als großer Favorit bei dem Profil.
Drei junge Deutsche versuchen ihr Ausreißer-Glück
Zunächst rückte aber der Nachwuchs in den Fokus. Die Ausreißergruppe aus drei jungen deutschen Nachwuchsfahrern versuchte ihr Glück. Der gebürtige Heilbronner Nick Bangert setzte sich ab und versuchte sich als Solist. Doch 15 Kilometer vor dem Ziel holte das Hauptfeld den 19 Jahre alten Ausreißer ein.
Bei dem kurz danach folgenden Anstieg zum Jägerhaus gab es eine letzte große Kraftprobe vor dem Etappenende: Der Anstieg auf 1,5 Kilometern mit etwa acht Prozent brachte noch einmal Spannung hinein, als das zuvor geschlossene Fahrerfeld etwas auseinandergezogen wurde. Dennoch kam es in der Innenstadt von Heilbronn zum Massensprint.
Am Freitag steht bei der D-Tour ein ähnliches Streckenprofil wie am Vortag bevor. Die Rennfahrer müssen 174,6 Kilometer zwischen Heilbronn und Schwäbisch Gmünd bewältigen. Die Deutschland-Rundfahrt endet am Sonntag in Saarbrücken.
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