Vor fast genau einem Jahr feierte der Augsburger Radprofi Georg Zimmermann beim Critérium du Dauphiné den bisher größten Sieg seiner Karriere. Am 9. Juni fuhr er auf der sechsten Etappe von Nantua nach Crest-Voland als Erster über die Ziellinie. Es war sein erster Etappensieg bei einem Worldtour-Rennen, der höchsten Kategorie im Radrennsport.
Zweiter bei einer Etappe der Tour de France im vergangenen Jahr
Knappe vier Wochen später hätte er dieses Kunststück beinahe bei der Tour de France wiederholt. Auf der zehnten Etappe von Vulcania nach Issoire wurde er Zweiter. Damals waren die Dauphiné und die Tour die Saisonhöhepunkte für den Intermarché-Fahrer. In dieser Saison ist seine Zielsetzung etwas anders. „Dieses Jahr ist mein großes Ziel, die Nominierung für die Olympischen Spiele zu schaffen“, erklärte Zimmermann vor drei Wochen in einem Interview mit unserer Redaktion.
Und so versucht er, bei der Dauphiné einen gar nicht so einfachen Spagat hinzubekommen: durchaus auf Ergebnis fahren, aber doch nicht die allerletzten Reserven zu mobilisieren.
Intermarche-Sprinter Hugo Page fährt bei der ersten Dauphine-Etappe auf das Podest
Auf der ersten Etappe gelang das Zimmermann relativ gut. Er half, seinen Team-Sprintspezialisten Hugo Page in Stellung zu bringen, sodass der Franzose auf Platz drei sprinten konnte. Er rollte zeitgleich mit dem Sieger als 58. über die Ziellinie.
Bei der zweiten Etappe lief es nicht so gut, er verlor über 14 Minuten und wurde 114. Einen Tag später war er wieder in besserer Verfassung und wurde 33. Beim langen Zeitfahren über fast 35 Kilometer verlor er als 79. fünf Minuten auf Sieger Remco Evenepoel. „Fünf Minuten waren schon heftig, aber Zeitfahren war noch nie meine Stärke“, erklärte der 26-jährige Augsburger nach seiner Einzelfahrt gegen die Uhr.
Dennoch sah er sich auf den Weg in die bergigen Schlusstage gut gewappnet. . „Ich fühle mich gut, habe gute Beine und schauen wir mal, was die nächsten Tage noch bringen“,
Nach Massensturz erreicht Georg Zimmermann das Ziel
Unter keinem guten Stern stand aber die fünfte Etappe. Nach einem Massensturz rund 20 Kilometer vor dem Ziel bei regnerischem Wetter folgte die Neutralisation und das Feld setzte dann später die Fahrt zum Ziel fort, aber ohne Zeitnahme. Glück im Unglück für Georg Zimmermann. Er stürzte auch, doch verletzte er sich nicht schlimmer. "Das war ein grauslicher Sturz, aber ich habe mir nur ein paar Schürfwunden zugezogen. Da bin ich noch mal mit dem Schrecken davongekommen." Er erreichte das Ziel in Saint-Priest und geht davon aus, dass er am Freitag starten kann. Die nächste Etappe auf seinem Weg nach Paris. Dem Ziel der Tour de France und dem Startort der Olympischen Spiele.