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Radsport: Georg Zimmermann: Ein Top-Profi im Dienste der Mannschaft

Radsport

Georg Zimmermann: Ein Top-Profi im Dienste der Mannschaft

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    Georg Zimmermann  leistet derzeit viele Helferdienste.
    Georg Zimmermann leistet derzeit viele Helferdienste. Foto: Rene Oehlgen, Roth

    Georg Zimmermann gab bei den Bemer Cyclassics in den Straßen von Hamburg noch einmal alles, aber nicht beim Zielsprint auf der Mönckebergstraße, sondern rund vier Kilometer vor dem Ziel. Der Augsburger Radprofi vom Team Intermarché zog das Tempo an, um den Sprintspezialisten in seinem Team, Biniam Girmay, gut in Position zu bringen. Es gelang. Der Eritreer sprintete am Ende hinter dem niederländischen Sieger Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) und dem Italiener Jonathan Milan (Lidl–Trek) auf Platz drei.

    Biniam Girmay ist der Top-Sprinter im Team Intermarche

    Zimmermann ließ es dann ruhiger angehen und fuhr als 33. im Feld über die Ziellinie im Zentrum von Hamburg. „Ich hatte die wichtige Aufgabe, zwischen vier und zwei Biniam in eine gute Position zu bringen“, erklärte Zimmermann einige Tage später und war mit dem Abschneiden seiner Mannschaft sehr zufrieden. „Der Tag lief wirklich perfekt. Das ganze Team hat super zusammengearbeitet. Am Ende wurden wir mit dem dritten Platz von Biniam belohnt.“

    Georg Zimmermann arbeitet viel als Helfer

    Es ist die neue Realität für den 26-jährigen Zimmermann, dass sich seine Aufgaben etwas geändert haben, seit Girmay sich zu einem der Top-Sprinter der WorldTour (drei Etappensiege bei der diesjährigen Tour de France) gemausert hat. Ohne Girmay war das Intermarche-Team relativ ausgeglichen besetzt, hatte Zimmermann auch mal bei Rennen, die eher Sprinter entgegenkamen, die Möglichkeit seine Chance zu suchen und nach vorn zu fahren. Jetzt arbeiten alle im belgischen Rennstall bei solchen Rennen für Girmay. Für Zimmermann ist das kein Problem, er ist ein Teamfahrer, einer, der sein Ego hintenan und sich in den Dienst für die Mannschaft stellt. Wie in Hamburg.

    Denn die Cyclassics, gemeinsam mit Eschborn-Frankfurt im Mai das wichtigste Eintagesrennen in Deutschland, hatte solch ein Streckenprofil. Traditionell setzen sich in der Hansestadt die Sprinter durch. Diesmal war das Rennen mit besonders großen Namen geschmückt, wie Jasper Philipsen (auch dreimaliger Tour-Etappensieger), Girmay oder die Top-Sprinter Tim Merlier, Milan und Arnaud De Lie.

    Große Sturzgefahr bei den Cyclassics

    Zunächst einmal mussten sich aber die Profis in Geduld üben. Denn wegen schwerer Stürze im 100-Kilometer-Rennen der Hobbyfahrer erfolgte der Start 45 Minuten verzögert. Die Strecke wurde daher um 21 Kilometer auf 178 Kilometer verkürzt, was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Allerdings blieben auch die Profis von Stürzen nicht verschont. So musste Merlier 76 Kilometer vor dem Ziel in einen schweren Sturz mit rund 15 Fahrern verwickelt und musste aufgeben.

    Simon Geschke, der sich gerade auf seiner Abschiedstour als Radprofi befindet, kritisierte dann auch die Kursführung: „Der Kurs ist meiner Meinung nach nicht mehr so für den modernen Radsport gemacht, mit dieser sehr schmalen Abfahrt vor dem Waseberg“, erklärte er. Die Stürze kurz davor seien laut dem 38-Jährigen passiert, weil jeder wisse, dass man dort nach vorn fahren muss. „Ich würde den Kurs ändern“, sagte er. Am Ende war es dann aber wieder einmal ein Sprintspektakel, dass nicht nur die vielen Zuschauer am Streckenrand, sondern auch die TV-Zuschauer begeisterte. Und fast hätte Girmay, von hinten kommend, das Rennen gewonnen. Es fehlten nur Zentimeter.

    Zwei Rennen für Georg Zimmermann in Kanada

    Doch auch so stieg das Intermarche-Team mit Zimmermann und Girmay zufrieden am Dienstag in den Flieger nach Kanada. Dort stehen zwei Eintagesrennen der höchsten Kategorie an. Am Freitag in Québec und am Sonntag in Montreal. „Am Freitag passt die Strecke für Biniam perfekt“, erklärte Zimmermann vor dem Abflug. „Da werden wir für ihn fahren. Am Sonntag ist die Strecke deutlich schwerer, da werde ich zeigen können, was ich drauf habe.“ 2022 belegte Zimmermann in Montreal Platz 14. Die Strecke könnte ihm also liegen.

    Straßen-WM findet ab 21. September in Zürich statt

    Ein gutes Ergebnis würde auch seine Position für die Straßenradsport-Weltmeisterschaften 2024 stärken. Diese werden vom 21. bis 29. September 2024 in und um Zürich ausgetragen. Da gilt Zimmermann wie auch der zweite Augsburger Radprofi, Marco Brenner, als gesetzt im deutschen Team.

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