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Radsport: Augsburger Duell auf den Schotterpisten der Strade Bianche

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Augsburger Duell auf den Schotterpisten der Strade Bianche

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    Georg Zimmermann will auf den Schotterpisten rund um Siena seine gute Form bestätigen.
    Georg Zimmermann will auf den Schotterpisten rund um Siena seine gute Form bestätigen. Foto: Roth, dpa

    Wenn die beiden Augsburger Radprofis Marco Brenner (Team DSM) und Georg Zimmermann am Samstag beim ersten Radklassiker in diesem Frühjahr, der Strade Bianche rund um Siena, aufeinandertreffen, dann könnte die Gemütslage unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite Georg Zimmermann, der nach einem siebten Platz bei den Faun Drôme Classic am Sonntag und einem zehnten Platz bei der 60. Trofeo Laigueglia an der Ligurischen Küste am Mittwoch, nur so vor Selbstvertrauen strotzt und dessen Team (Intermarché-Circus-Wanty) nach sechs Siegen auf Platz zwei des UCI-Rankings steht. Auf der anderen Seite Marco Brenner, dessen Team DSM bisher hinter den Erwartungen geblieben ist, genauso wie der 20-jährige Augsburger.

    "Ich bin richtig happy, dass ich am Sonntag mein bestes Rennen in diesem Jahr fahren konnte", sagt Zimmermann. Schon am Vortag war er lange Zeit beim Zwillingsbruder in der Rhone-Gegend, Faun-Ardèche Classic, in guter Position, ehe ein Sturz eines anderen Fahrers und ein Kettenproblem nur Platz 22 zuließen. 

    Strade Bianche ist berühmt für die Schotterpisten

    Jetzt will er in der Toskana seine gute Form bestätigen. Die Besonderheit des Rennens sind die namensgebenden weißen Schotterstraßen der Toskana, die einen Teil der Streckenführung ausmachen. Elf Sektoren mit einer Gesamtlänge von 63 Kilometern gibt es auf den 185 Kilometern rund um Siena. Zimmermann fährt zum ersten Mal dort. "Ein Platz unter den Top Ten wäre hervorragend, da wäre ich richtig stolz auf mich."

    2020 schlitzt sich Marco Brenner bei einem Traktorunfall das Schienbein auf

    Von solchen Platzierungen kann Marco Brenner nur träumen. Der 20-Jährige versucht gerade seine Rückenprobleme in den Griff zu bekommen, die ihn schon länger beeinträchtigen. "Wir gehen davon aus, dass ich eine muskuläre Dysbalance habe." Die rührt von einem Horrorunfall her. Im April 2020 konnte er auf seiner Hausstrecke bei Anwalting (Lkr. Aichach-Friedberg) einem Traktor nicht mehr ausweichen und schlitzte sich am Kupplungshaken das rechte Schienbein auf.

    Marco Brenner kämpft mit Rückenproblemen.
    Marco Brenner kämpft mit Rückenproblemen. Foto: Roth, dpa

    Der Unfall hinterließ aber nicht nur eine 15 Zentimeter lange Narbe. "Seitdem ist die Koordination beeinträchtigt. Es ist schwieriger, die rechte Seite anzusteuern, weil das Gehirn so geschaltet ist, dass es rechts nicht mehr so gut funktioniert, darum muss ich links mehr arbeiten", erklärt Brenner. 

    Rückenprobleme behindern den Radprofi vom Team DSM

    Die Folge: Er überlastet seinen linken Fuß, sitzt nicht mehr gerade auf dem Rad, was seine Rückenmuskulatur im Laufe eines Rennens zumachen lässt. "Es schießt mir dann bis in den Oberschenkel und die Beine rein", beschreibt Brenner die Probleme. So seine volle Leistung abzurufen, sei kaum möglich. Doch Brenner arbeitet vor allem an seinem Hauptwohnsitz während der Rennsaison, in Andorra, mit einem speziellen Reha-Programm und Physiotherapeuten an seinen Beschwerden: "Ich mache viele Mobilitäts- und Koordinationsübungen und versuche die rechte Seite etwas muskulär zu stärken. Hauptproblem ist aber die Ansteuerung der Muskulatur auf der rechten Seite." Es ist ein längerfristiger Prozess. Für Strade Bianche hat er keine großen Erwartungen: "Ich hoffe, dass ich das Rennen zu Ende fahren kann, damit ich einen guten Trainingseffekt habe. Und ich werde alles versuchen, dass ich vor Georg ins Ziel komme."

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