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Punktabzug für Schwaben Augsburg: Unverhältnismäßiges Urteil

Kommentar

Punktabzug für Schwaben Augsburg: Ein unverhältnismäßiges Urteil

Robert Götz
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    Die Schwaben gehen gegen das Urteil in Berufung.
    Die Schwaben gehen gegen das Urteil in Berufung. Foto: Fred Schöllhorn

    Den unerfahrenen Funktionären des TSV Schwaben ist ein Fehler unterlaufen. Der Regionalliga-Neuling hat in drei Begegnungen auf dem Spielberichtsbogen die Regionalliga-Ordnung nicht beachtet und statt der notwendigen vier Akteure, die für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt sein müssen, auf dem elektronischen Formular nur drei Spieler eingetragen. Dass der Verband diesen Lapsus bestraft, ist korrekt. Fragen muss man sich allerdings, warum die Vereine auf diesen Missstand beim Eintrag auf dem Spielbericht nicht aufmerksam gemacht werden, wie es bei anderen Fehlern üblich ist. Es gibt zum Beispiel einen Warnhinweis, wenn ein Spieler gesperrt ist.

    Dass der Traditionsverein nun in die Berufung vor das Verbandssportgericht zieht, ist nachvollziehbar. Denn zwischen der Schwere des Vergehens und der Härte des Urteils in erster Instanz fehlt irgendwie die Verhältnismäßigkeit. Wenn schon der Verband in seiner Urteilsbegründung einen Vorsatz der Schwaben mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließt, sollte doch eine mildere Strafe möglich sein. Müsste man meinen. Allerdings darf vor Gericht der „gesunde Menschenverstand“ keine Rolle spielen. Es muss nach den Buchstaben des betreffenden Paragrafen geurteilt werden. Und da sieht es nicht gut aus für die Schwaben. Denn bei ähnlichen Fällen wurde eine gleiche Spielwertung (0:2) vorgenommen. Darauf müssen sich auch die anderen betroffenen Vereine verlassen können. Was noch auffällt: Es gibt keinen Hinweis auf eine Einspruchsfrist, die den hier vorliegenden Regelverstoß erfassen würde. Da sollte der Verband handeln. Zudem sollte es zukünftig gewährleistet sein, dass bei der Freigabe der Aufstellung in der App auch in diesem Fall ein Warnhinweis erscheint, sollte etwas nicht in Ordnung sein. Das wäre für alle Beteiligten die fairste Lösung. Denn Prävention ist immer besser als Bestrafung.

    Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob diese Regel wirklich Sinn ergibt? Wird dadurch wirklich der deutsche Fußball-Nachwuchs gefördert? Oder werden in diesen Spielklassen jugendliche Fußballer nur zu Platzhaltern auf der Ersatzbank?

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